Thomas Müller brüllte sich die Seele aus dem Leib, forderte vehement den Ball und überbot in der Lautstärke selbst seinen Förderer Hermann Gerland in dessen besten Zeiten als Trainer der Bayern-Amateure.
"Spiel ab", brüllte er Richtung Michael Eberwein. Der Stürmer der U 19 des FC Bayern hielt es aber für die bessere Lösung, selbst den Weg Richtung Tor zu wählen und ihm gelang dabei dann auch ein Kunststück, das vielen Elite-Angreifern verweigert blieb. Er kam mit einem feinen Aussteiger an Jerome Boateng vorbei und brachte dann sogar noch einen brauchbaren Abschluss.
Schreihals Müller quittierte die Aktion dann auch mit einem anerkennenden Daumen-Hoch für den 18-Jährigen, weil die Aktion gelungen war. Eberweins Soloangriff steht exemplarisch für viele gute Szenen der jungen Fraktion der Bayern im Trainingslager.
Neben Eberwein hat Pep Guardiola auch Marco Hingerl (1, Gianluca Guadino (1, Sinan Kurt (1, Leopold Zingerle (20) und Mitchell Weiser (20) mit ins Emirat genommen. Sie sollen nicht nur die Trainingsgruppe verstärken, sondern auch auf sich aufmerksam machen, um idealerweise in die Rotation zu rutschen.
Warten auf das Wow
Den Münchenern ist dies ein ernsthaftes Anliegen, sodass Guardiola, Gerland und Sportvorstand Matthias Sammer vor dem Trainingslager eigens die Spieler zu einem Gespräch einluden, um sie an die Intention der Einladung zu erinnern. "Es reicht nicht, dabei sein zu wollen", sagt Sammer, "du hast als junger Spieler eine Riesenchance, und diese Chance musst du nutzen wollen."
Es reicht auch nicht, dass Eberwein, Kurt und Co. das Pensum voll mitgehen und alle Einheiten mit Bravour zu meistern. "Anständigkeit im Umgang ist super, aber auf dem Trainingsplatz nichts zu hinterlassen, macht keinen Eindruck. Emotionalität muss nicht immer verbal sein, sondern kann auch mit einer Aktion oder einem Zweikampf sein, damit alle sagen: 'Wow!'", sagt Sammer. "Dieses 'Wow' fehlt mir manchmal."
Sammer fordert, dass die Spieler Alleinstellungsmerkmale entwickeln. "Integration alleine reicht nicht, um sich durchzusetzen. Du musst anders sein. Du musst als junger Spieler eine gewisse Frechheit haben. Das ist der letzte Schritt, den sie gehen müssen."
Pep zählt auf die Youngster
Das Gespräch vor dem Trainingslager sollte den jungen Spielern als Wegweiser für Doha dienen, um die Chance auch ja zu nutzen. Sammer kündigte auch für die Zeit nach Katar weitere Gesprächsrunden an, damit die jungen Spieler gefördert werden und idealerweise in die Mannschaft rutschen. Denn: "Unser Kader ist nicht sehr groß. Mit der einen oder anderen Blessur hat der eine oder andere junge Spieler gute Chancen, reinzurutschen."
Auch Trainer Guardiola sieht es ähnlich und würde nicht davor zurückschrecken, auf einen Teenager zu setzen, wenn es die Situation erfordert. "Die jungen Spiele sind hier, weil sie eine Qualität haben. Wenn wir die Spieler brauchen, können wir auf sie zählen", so der Bayern-Trainer.
Beim Versuch, die jungen Bayern-Talente auf die richtige Bahn zu kriegen, hilft ausgerechnet Mitchell Weiser. Der 20 Jahre alte Außenbahnspieler galt schon als gescheitert und sollte eigentlich auch schon im Sommer gehen. Doch Weiser, der 2012 vom 1. FC Köln kam, hat zuletzt eine rasante Entwicklung genommen.
Weiser-Entwicklung positiv
"Wir erkennen seit einem halben Jahr eine Wandlung bei ihm", erzählt Sammer, "Mitchell trainiert extrem gut und arbeitet an sich. Es hat bei ihm Klick gemacht." Beim Gespräch vor dem Trainingslager habe Weiser dann auch das Wort ergriffen: "Schön war, wie er von seiner Entwicklung erzählt hat, dass der Antrieb da sein muss, dass man mehr machen muss und auch mal auf die Fitnesstrainer zugehen muss."
Nicht abwegig, dass der auslaufende Vertrag Weisers zum Saisonende nun doch verlängert wird. Die Bayern wollen Weiser weiter beobachten. Gute Perspektiven hat auch Gaudino, der bereits Bundesliga-Erfahrung sammelte. Im November, so Sammer, sei der Mittelfeldspieler in ein Leistungsloch gefallen, das physischer Natur war.
Zufrieden ist man beim FC Bayern auch mit Sinan Kurt. "Er hatte ein bisschen das Problem, dass ihm jeder gesagt hat, dass er ein super Spieler ist. Ein paar Dinge muss er noch lernen", so Sammer. Hingerl und Eberwein seien dagegen noch zu anständig. Dennoch ist sich Sammer sicher: "Das Potenzial haben sie alle."
Wie sieht es eigentlich mit dem Biergarten bei Ingrid aus ? Herr Machmeier hat ja bei dem letzten Fantreffen im Haas Haus davon gesprochen, dass er sich für den Biergarten einsetzen möchte. Der Biergarten ist doch Treffpunkt vor, und nach dem Spiel. Da möchte man sich mit seinen Bekannten treffen, in lockerer Atmosphäre über das Spiel, den SV, den Gegner usw. reden. Das ist aber z.B. nur im Biergarten möglich, da nicht alle Fans das Spiel im gleichen Block verfolgen. Auch ist es unwahrscheinlich, dass die Fans eine Stunde vor Spielbeginn sich im Stadion (was ja nicht geht, verschiedene Blöcke) treffen würden, aber das in der Vergangenheit das im Biergarten immer, und ohne negativen Zwischenfällen vor,-und nach dem Spiel praktiziert wurde.
Kleine Anmerkung: dann würde vielleicht auch das Bier, und die Würste beim Caterer über die Halbzeit hinaus ausreichen. Oft probiert, nie erreicht. Caterer während dem Spiel, in der Halbzeit, wenn noch was da wäre auch nach dem Spiel alles OK.
Ich habe auch schon Stimmen gehört, sich beim Hotel Bauer im Biergarten zu treffen; aber so weit, soll es doch nicht kommen.
Mein Apell wäre "Bitte den Biergarten wieder öffnen".
Sandhausen: Hopp plante 2005 Fusion mit Walldorf Warum der SVS kein zweites Hoffenheim ist
Eine 14.500-Seelen-Gemeinde, die in der 2. Liga spielt. Gibt's nicht? Gibt's doch! Der SV Sandhausen macht es vor - im Schatten vom nur 20 Kilometer entfernten Bundesligisten 1899 Hoffenheim. Die finanziellen Möglichkeiten unterscheiden sich allerdings grundlegend und auch in Trainerfragen gehen die Sandhäuser besondere Wege.