Frank Löning, Daniel Schulz und Marco Pischorn im Gespräch mit Alexander Münch
Hallo Frank. In Bochum hast Du ja mit zwei Toren bewiesen, dass Du wieder in die Mannschaft gehörst. War das ein kleiner Trost in der momentanen Situation?
Frank Löning: Das ist die Situation, dass man auch mal auf der Bank sitzt – das habe ich auch gesagt und damit kann ich umgehen. Jetzt spiele ich wieder, und man muss schauen, wie sich das diese Trainingswoche weiterentwickelt und wie es weitergeht.
Die erste Ansprache ist rum, und das erste Training unter dem neuen Trainer Hans-Jürgen Boysen ist absolviert. Wie ist dein Eindruck, und wie würdest Du die Trainer Boysen und Dais vergleichen?
Frank Löning: Die ersten zwei, drei Tage ist es eine Findungsphase, und man muss gucken, wo die Mannschaft und wo der Trainer steht. Dass viele Gespräche stattfinden, ist klar, aber von ersten Eindrücken kann man gar nicht so sprechen, da im Moment jeder versucht, sich selbst einzubringen. Der Trainer versucht etwas vorzugeben, und man muss schauen, wie schnell sich alles andere entwickelt. Vom Trainingsinhalt kann man es nicht vergleichen. Jeder Trainer hat seine eigene Trainingsintensität, und da will ich keine Vergleiche ziehen. Jeder macht sein Ding, und wir müssen versuchen, das umzusetzen.
Habt Ihr als Mannschaft euch etwas vorzuwerfen, was die Entlassung von Gerd Dais angeht?
Frank Löning: Klar muss sich die Mannschaft vorwerfen lassen, dass der Trainerkopf in dem Sinne gefordert wurde und die Leistung nicht gestimmt hat, bzw. man nicht umsetzen konnte, was vorgegeben wurde. Klar ist die Mannschaft der Hauptgrund, warum ein Trainer entlassen wird. Das ist heute im Fußball leider so, dass man nicht die Spieler, sondern den Trainer auswechselt, und von daher macht man sich schon selbst einen Kopf und ist mit Schuld dran, dass der Trainer gehen musste.
Hast Du dich persönlich verabschiedet?
Frank Löning: Er hat sich vorhin verabschiedet, aber ich denke, wir werden in den nächsten Tagen mal telefonieren oder uns mal treffen. Da wird man sich noch mal austauschen, weil ich denke, dass man außerhalb des Platzes auch ein gutes Verhältnis hatte. So sehe ich das jedenfalls, und das wird nicht von heute auf morgen einfach so abbrechen.
Wird unter Umständen ein anderes System gespielt? Spielt man mit einem oder zwei Stürmern?
Frank Löning: Über das System wurde noch nicht gesprochen. Ich weiß nicht, welches System der Trainer spielen möchte. Da muss er sich auch von den Spielern her erst mal Gedanken machen. Im Moment zählt nicht das System oder wer spielt, sondern es geht um Punkte, und die müssen wir holen.
Hallo Daniel. Kannst Du uns aufklären, ob Du bald wieder spielen kannst – und was machen die Genesungsfortschritte?
Daniel Schulz: Soweit ist es ganz gut. Die letzten Wochen hat der Doktor ab und zu punktiert, da Blut im Muskel war. Diese Woche sieht es schon wieder ganz gut aus, und ich muss schauen, wie ich das Mannschaftstraining überstehe. Heute Morgen habe ich schon voll mitgemacht, obwohl wir noch nicht so viel gemacht haben. Ich denke, es geht wieder voll ins Training. Schmerzfrei bin ich.
In der Presse hieß es, Marco Pischorn fehlt das Zusammenspiel mit Dir..
Daniel Schulz: Mag sein, aber das ist keine Ausrede - oder es lag nicht nur an mir. Generell war ein Abwärtstrend zu sehen, und den müssen wir jetzt wieder auffangen und Schritt für Schritt Fortschritte machen.
Die erste Ansprache ist rum, und das erste Training unter dem neuen Trainer Hans-Jürgen Boysen ist absolviert. Wie ist dein Eindruck?
Daniel Schulz: Es gibt nicht viel zu sagen. Das sind die ersten Ansprachen, die immer nach solch einer Entscheidung fallen. Es ist der erste Tag, und es wurde viel geredet und noch nicht so viel trainiert. Das muss sich entwickeln - wir als Mannschaft und jeder einzelne Spieler sind jetzt gefragt.
Bedauerst Du die Entlassung von Gerd Dais sehr?
Daniel Schulz: Klar bedauert man so was. Ich denke, wir haben in der letzten Saison einen großen Erfolg gefeiert, an dem Gerd Dais absolut seinen Anteil hat. Wir sind sicherlich nicht schuldlos an dem Negativtrend. Das darf man nicht absprechen, und leider ist der Trainer immer das schwächste Glied. Er war nicht allein schuld – das ist ganz klar. Jetzt müssen wir schauen, dass die Spieler sich zusammenraufen und wir als Mannschaft mit Hilfe von Herrn Boysen da unten rauskommen.
Muss an Eurer Einstellung oder an der Aufstellung gefeilt werden?
Daniel Schulz: Es ist eine Einstellungssache – von jedem einzelnen und der ersten Elf, die am Wochenende aufläuft. Wir müssen wieder dahinkommen, wo wir am Anfang der Saison waren, als jeder dem anderen helfen wollte und jeder jedem half. Fehler passieren im Fußball, aber die müssen wir minimieren und uns wieder gegenseitig helfen – dann kommen wir da unten auch raus. Ich denke nicht, dass es unbedingt an der Aufstellung liegt. Das System, das die heutigen Trainer vorleben, muss auch die Mannschaft leben. Da muss sich jeder einzelne einfügen und unterordnen.
Hallo Marco. Die erste Ansprache ist rum, und das erste Training unter dem neuen Trainer Hans-Jürgen Boysen ist absolviert. Wie ist dein Eindruck?
Marco Pischorn: Das Hauptaugenmerk wurde auf das Defensivverhalten gelegt. Wir haben das Eins gegen Eins, Zwei gegen Zwei trainiert – dort haben wir in den letzten Spielen eklatante Schwächen aufgezeigt. Da gilt es, den Hebel anzusetzen. Er hat eine klare Richtung und einen klaren Stil, und den versucht er, uns zu übermitteln. Das ist auch wichtig in unserer Situation. Hoffen wir, dass wir bald wieder in die Spur kommen.
Jürgen Machmeier meinte auch, einige Spieler waren 60 % unter ihrem Leistungsvermögen. Würdest Du das so bestätigen?
Marco Pischorn: Es war wahrscheinlich jeder Spieler unter seiner Norm – da schließe ich mich auch ein. Die ersten 30 Minuten haben wir in Bochum gut ausgesehen, und ich weiß nicht, warum wir es im Anschluss haben vermissen lassen. Die Aussage stimmt schon.
Was sagst Du zu der geäußerten Meinung, Dir würde das Zusammenspiel mit Daniel Schulz fehlen?
Marco Pischorn: Natürlich ist das ein Punkt, aber das kann nicht mein Anspruch sein, dass ich deswegen in der Leistung abfalle, oder jemand anderes mit Zweitliganiveau da spielen kann. Das darf nicht der Grund sein und ist es auch sicherlich nicht.
Muss an Eurer Einstellung oder an der Aufstellung gefeilt werden?
Marco Pischorn: Keiner geht ins Spiel und will verlieren oder will nicht sein Bestes geben. Wir müssen einfach wieder 90 Minuten konzentriert sein, unsere Leistung abrufen und uns eben wieder auf die wesentlichen Dinge im Fußball konzentrieren: Dinge wie Laufbereitschaft, Einstellung und Zweikampfverhalten.
Wie geht es dem jungen Vater Marco und seiner Familie?
Marco Pischorn: Alles tip top. Der Kleine wächst und gedeiht und wiegt fast schon so viel wie ich (lacht). Meiner Frau und dem Hund geht es auch gut, und wir fühlen uns sehr wohl. Wir wohnen in Heidelberg
Schulle hat es erfasst ! über den Rest der Mannschaft lege ich mal den Mantel des Schweigens und jeder von denen soll sich echt mal hinterfragen, ob er wirklich alles für den SVS in letzter Zeit gegeben hat!! zum in den Allerwertesten- Treten hätte jeder Sandhäuser Fan ausgereicht- für so was braucht man keinen Trainerwechsel!!!!!!! bin immer noch sauer!! den Punkt in Schanzerstadt schreibe ich nicht Boysen gut!!für mich war das Anfängerglück und für mich ist der Trainerwechsel weiterhin eine farce!!!! ich wünsche uns Fans 3 Punkte am Mittwoch und genau die Punkte wären für den Gerd!!!!
ich muss sagen, die Interviews sind ein paar Tage alt, und auf der heutigen PK war schon herauszuhören, dass Boysen einen Plan hat. Die wichtige Rolle Tütings ist jetzt durch die Verletzung erstmal dahin (man kann von ausgehen, dass er "nur" vier Spiele fehlen wird), aber zum Beispiel wird auf den klassischen Spielmacher verzichtet - und auch die Einstellung war ja nicht so verkehrt in Ingolstadt. Dass manch einer noch nicht überzeugen konnte, ist ihm auch nicht entgangen. Das alles ändert aber nichts daran, dass der Ausfall von Schulz das Pech von Dais war und dass es die Mannschaft nicht mehr gebacken bekam, so kompakt zu stehen, wie es genau Dais damals eingeführt hat. Jedenfalls ist Gerd ein super Trainer, den man vermissen wird und der eine andere Mannschaft wieder zum Erfolg führen wird.
Egon von der Olsenbande hatte auch immer nen "Plan" und es ging schief ... für mich ist und bleibt Herr Boysen kein Heilsbringer - BASTA!!! Die Mannschaft soll einfach überlegen, wofür sie n Haufen Kohle verdient und ihren Hintern bewegen!
Dais hatte fertig, seine Entlassung war alternativlos und er hat sie sich selbst zuzuschreiben. Schwere Fehler bei der Kaderzusammenstellung (kein gleichwertiger Schulz- / Pischorn-Ersatz, Fehlgriff Onuegbu, etc.), fragwürdige Aufstellungen in den Spielen (ich sag nur Duisburg und Onuegbu), eine erkennbare zunehmende Introvertierung und Resignation sind hier zu nennen. Die Mannschaft hat er nicht mehr erreicht, sie war zuletzt genauso leblos wie damals unter Dotchev. Wie damals war der Trainerwechsel deshalb unumgänglich. Das Verletzungspech kann keinesfalls als Entschuldigung herhalten. Auch mit Schulz haben wir gegen Paderborn, Regensburg und München 9 Tore in 3 Spielen kassiert.
Daniel Ischdonat, Jan Fießer und Marcel Busch im Gespräch mit Alexander Münch
Hallo Daniel. Ein Fortschritt in den letzten drei Spielen war unverkennbar. Was macht Euer neuer Trainer Hans-Jürgen Boysen anders, und inwieweit ist die neue Taktik ausschlaggebend?
Daniel Ischdonat: Er hat uns Aufgaben zugeteilt, die wir genau zu erfüllen haben, und er hat uns gesagt, was er von uns erwartet. Im Moment machen wir das sehr diszipliniert und halten uns dran – das ist der Unterschied. Wichtig ist, dass wir bei den ganzen Gegentreffern auch versuchen, die Defensive zu stärken, was wir mit den zwei Sechsern getan haben, die diszipliniert ihre Position halten. Wenn wir uns befreien können, haben wir mit zwei Anspielmöglichkeiten auch die Gelegenheit, den Ball länger zu halten.
Wie lange wirst Du uns Fans hier mit deinen tollen Leistungen noch erfreuen? Hängst Du noch ein oder zwei Jahre dran?
Daniel Ischdonat: Es macht nur Sinn, wenn man sich körperlich dementsprechend fühlt, und insofern ist es schon denkbar. Erst mal versuche ich, hier mein Bestes auf dem Platz zu geben. Solange ich das kann, versuche ich das auch, und den Rest wird man dann sehen.
War die Elfmeterentscheidung gegen Euch in Aue eine der bittereren deiner Karriere?
Daniel Ischdonat: Ich fand sie auf jeden Fall sehr fragwürdig. Es war an der Grenze zum Fünfmeterraum, und ich haue ihm eigentlich gar nichts ins Gesicht. Es gab diesen Kontakt, nachdem der Ball weg war, aber er hat gesagt, er hat den Schlag zum Ball bewertet. So eine Entscheidung bekam ich noch nicht gegen mich gefällt. Bitter war es in dem Zusammenhang, dass es kurz vor Schluss war und die Mannschaft sich mit zehn Mann aufopferungsvoll gewehrt hat. So, wie wir uns präsentiert haben, tat es schon weh, nur mit einem Punkt belohnt zu werden.
Wie verbringst Du die freie Zeit nach dem letzten Spiel bis zur Rückrundenvorbereitung?
Daniel Ischdonat: Wir sind überall verteilt. Meine Schwiegereltern leben in Trier, meine Eltern in Leverkusen und ich mit meiner Familie in Mainz. Wir wollen uns alle in Leverkusen treffen und gemeinsam die Weihnachtstage verbringen. Da ich aus dem Rheinischen stamme, ist es immer mit Spaß verbunden, und es passieren überraschende Dinge. Es ist immer sehr lustig. Anschließend werde ich mit der Familie noch ein paar Tage verbringen, und wir lassen es uns gut gehen.
Daniel als Weihnachtsmann?
Daniel Ischdonat: Ich hab ja noch keinen Bauch (lacht).
Momentan finden ja diese Proteste der Fans bei den Spielen statt. Wie stehst Du zu dem Konzept „Sicheres Stadionerlebnis“?
Daniel Ischdonat: Man sollte auch auf jeden Fall auf die Wünsche der Fans eingehen. Es ist ein schwieriges Thema, da einige wenige Randale machen, aber bei dem gesamten Konzept müssen die Fans mit einbezogen werden.
Hallo Jan. Ein Fortschritt in den letzten drei Spielen war unverkennbar. Was macht Euer neuer Trainer Hans-Jürgen Boysen anders? Jan Fießer: Er geht im Moment auf die taktischen Dinge und die Kleinigkeiten ein, die uns in der Defensive gefehlt haben. Wie in der Zeitung schon stand, haben wir wieder den Glauben an uns selbst gefunden - das sieht man auch an den Spielen. Wir haben in einer Woche drei Spiele gehabt und sind jedes Mal nach einem 0:1 wieder zurückgekommen. Wir haben gegen Cottbus gewonnen und in Aue fast auch, wenn der Elfmeter nicht gewesen wäre.
Wird härter trainiert?
Jan Fießer: Das nicht. Von der Intensität her ist es eigentlich fast weniger wie unter Gerd Dais. Wir trainieren die Feinheiten wie Spielaufbau, defensives Verhalten und taktisches Verhalten. Jeder weiß, was er zu tun hat.
Die Hinrunde ist vorbei, und ihr seid mit 14 Punkten nach überraschenden Heimniederlagen nicht ganz im Soll. Bist Du zuversichtlich, das Saisonziel zu erreichen?
Jan Fießer: Auf jeden Fall. Nach den letzten drei Spielen müssen wir jetzt dranbleiben, und dann gehe ich schon davon aus, dass wir die Klasse halten werden. Die Heimniederlagen gegen Regensburg und Duisburg waren ärgerlich. Die hätten wir auf jeden Fall gewinnen müssen, aber wir müssen nach vorne schauen. Wir haben dieses Jahr noch zwei Spiele, und als der neue Trainer kam, haben wir uns als Mannschaft das Ziel gesetzt, die letzten fünf Spiele nicht mehr zu verlieren. Drei davon haben wir bestanden – jetzt kommt noch der FSV und Köln. Wenn wir beide Spiele nicht verlieren sollten, sind wir so weit, um sagen zu können, wir sind an den Nichtabstiegsplätzen dran. Das ist wichtig.
Du bist hier Stammspieler in der zweiten Liga und hast als defensiver Mittelfeldspieler auch schon wieder 2 Saisontore erzielt. Sicher war es dein Glück, von Wehen-Wiesbaden wieder nach Sandhausen zurückzukehren..
Jan Fießer: Das stimmt. Bevor ich nach Wiesbaden ging, hatte ich hier zwei super Jahre unter Gerd Dais. Ihm habe ich auch verdammt viel zu verdanken. Das habe ich ihm auch gesagt. Viele hätten mich nicht mehr zurückgeholt, nachdem ich hier weg- und zu Wiesbaden gegangen bin. Dafür bin ich dem Verein, Herrn Machmeier und Gerd Dais sehr dankbar. Ich habe zwar in Wiesbaden einiges gelernt, aber es war trotzdem ein schweres Jahr für mich. Dass es letztes Jahr so gut lief und wir eigentlich durch die dritte Liga marschiert sind, damit konnte man nicht rechnen. Klar war am Anfang die Verletzung, die mich gehindert hat, aber in der Rückrunde bin ich durchgestartet. Ich war in der Kicker-Elf des Jahres und auf meiner Position der Beste. Aber so was funktioniert auch nur, wenn es in der Mannschaft stimmt, und das hat geklappt.
Wie verbringst Du die freie Zeit nach dem letzten Spiel bis zur Rückrundenvorbereitung?
Jan Fießer: Ich bin ja seit diesem Jahr verheiratet, nachdem wir schon zehn Jahre zusammen waren. Bei uns ist Weihnachten etwas stressig, da von beiden die Eltern getrennt sind. Deswegen waren wir die letzten Jahre unterwegs. Dieses Jahr fliegen wir über Weihnachten wieder nach Ägypten. Urlaub soll ja auch zum Erholen und Entspannen da sein. Meine Frau arbeitet auch viel und muss auch entspannen. Wenn wir an Weihnachten zuhause sind, gibt es einen Termin nach dem anderen.
Hallo Marcel. In Aue hattest Du unter Hans-Jürgen Boysen deinen ersten Einsatz. Zweitligaerfahrung bringst du mit 63 Einsätzen für Ahlen ja genug mit. Kann man sagen: „neuer Trainer – neues Glück“?
Marcel Busch: Es fängt erst mal bei Null an, und jeder hat die Chance, sich zu präsentieren. Da gehöre ich auch dazu und ich versuche, den Trainer zu überzeugen, dass er auf mich setzen kann, wenn er mich braucht. In Aue durfte ich 30 Minuten spielen, und ich bin froh, wieder dabei gewesen zu sein und einen Einsatz zu haben. Klar bin ich Fußballer, weil ich auch spielen will.
Unter Gerd Dais hattest du nicht so viele Einsätze und man hätte dich wechseln lassen. Kann man jetzt davon ausgehen, dass du bis minimal Saisonende bleibst?
Marcel Busch: Es gab da keine großen Probleme. Der Verein hat das so mit mir kommuniziert, und wir hatten ein offenes Verhältnis. Ich habe auch gesagt: Ich habe für zwei Jahre unterschrieben, komme aus der Gegend und möchte bleiben und nicht umziehen. Das war für mich eben auch der Grund, mich durchzubeißen und trotzdem an meine Chance zu glauben. Ich denke, ich habe mich nicht schlecht verhalten und der Verein mir gegenüber auch nicht. Stand heute gehe ich definitiv davon aus, dass ich bleibe, und ich bin in einem Alter, wo ich mich in der Gegend mit der Familie niederlassen will. Deswegen ist es eh meine Prämisse hier zu bleiben, auch wenn man nie weiß, wo es im Fußball hingeht.
Was macht Hans-Jürgen Boysen anders?
Marcel Busch: Er hat geschafft, dass wir zumindest elf Leute auf dem Platz sind, die zusammen kompakt stehen. Das haben wir vorher oftmals nach einem Rückstand vermissen lassen, und wir haben wie in Bochum, München oder gegen Hertha viele Tore bekommen. Jetzt fallen wir nicht auseinander, wenn wir hinten liegen, und die elf Leute, die auf dem Platz stehen, wissen was sie zu tun haben und glauben an das System. Das haben wir die letzten drei Spiele wirklich gut verinnerlicht.
Momentan finden ja diese Proteste der Fans bei den Spielen statt. Wie stehst Du zu dem Konzept „Sicheres Stadionerlebnis“?
Marcel Busch: Ich verstehe beide Seiten: zum einen den DFB, weil in letzter Zeit viel passiert ist und man sich Gedanken macht, wie man es sicherer machen kann. Aber ich verstehe auch die Fans. Die Fankultur ist in Deutschland einfach wichtig. Man merkt in den ersten 12 Minuten die Totenstille – das ist auf dem Platz auch ein komisches Gefühl. Ich hoffe, man findet eine Lösung, die für die Vereine, den DFB und vor allem auch die Fans zufriedenstellend ist. Ich kann nachvollziehen, dass Fans die Kontrollen nicht wollen, aber auf der anderen Seite muss man auch sehen, dass viel mit Pyrotechnik usw. passiert ist und man sich da Gedanken macht. Vielleicht gibt es mit einer offenen Kommunikation einen Mittelweg, dass die Fans zufrieden sind und solche Geschichten wie in Düsseldorf trotzdem nicht mehr vorkommen.
Du hattest vor einiger Zeit schon über die Pläne nach dem Fußball gesprochen. Gibt es da was Neues?
Marcel Busch: Ich habe an der IHK den Sportfachwirt gemacht und hege den Gedanken, ein Lehramtsstudium zu machen, was momentan mit Profifußball schwer zu vereinbaren ist. Ich hab das aber nicht komplett ad acta gelegt. Ein Bekannter von mir hat das auch mit 34 Jahren angefangen, und das werde ich glaub ich nach dem Fußball noch angehen. Ich denke aber, dass ich bis 35 noch spiele. Man kann auch ein oder zwei Ligen runtergehen und nebenher sein Studium machen. Jetzt bin ich erst mal bald 31. Mir macht der Beruf noch unheimlich Spaß, ich bin fit und würde es gern noch eine Weile machen. Es muss halt auch einfach alles zusammenpassen und wie ich vorhin gesagt habe: Lohnt es sich zum Beispiel, noch mal umzuziehen, da man sein soziales Netzwerk hat?
Ja der Maxi Jansen :toller Typ , der sich gut selber einschätzen kann. Er vereint Spielintelligenz mit Zweikampfstärke und guter Technik. Außerdem hat er eine beeindruckende Körpersprache - ich persönlich sehe ihn neben DL lieber als Kulo. Inzwischen zu einem echten Lieblingsspieler von mir geworden.
Finde auch, es hat Hand und Fuß (also Fuß ), was er macht - 3 Vorlagen sind auch effektiv. Das sind 3 wichtige Spieler auf der Sechserposition, und wäre natürlich schön, Kulo und Linsi nächste Saison auch noch dazuhaben, aber drauf wetten möchte ich nicht. Die Wichtigkeit Kulos lässt sich natürlich auch nicht wegdiskutieren.