Eine spannende Strategie-Diskussion, die wir hier führen. Diese hätte eigentlich eine eigene Rubrik "Fan-Strategieaustausch" verdient.
Ich möchte nochmals einige Punkte klarstellen:
1. Ich fordere keine generelle Strategieänderung, dazu sind wir finanziell auch nicht in der Lage. Unsere Verantwortlichen müssen in unteren Ligen fischen und entwicklungsfähige Spieler verpflichten. Dahingehend haben wir uns als "Entwicklungsverein" einen guten Ruf aufgebaut und haben zwischenzeitlich auch Argumente für junge, hungrige Spieler. Dennoch sollte versucht werden, für das zentrale Mittelfeld einen Spieler zu verpflichten, der 2. Bundesliga kann und bereits entsprechende Erfahrungen gesammelt hat. Der darf dann gerne auch die 30er Altersmarke überschritten haben, sofern er noch Bock auf Fußball und eine neue Herausforderung hat. Unser Kapitän macht es vor, es gibt nur gute, leistungsbereite Spieler und welche, die diese Eigenschaften eben nicht mitbringen. Und das ist kein Thema des Alters - 3 Euro ins Phrasenschwein! Die 10er-Position ist unsere Schwachstelle. Wir haben hier ein Vakuum, das attraktiven Fußball schwer zustande kommen lässt. Ich hoffe persönlich auf eine Genesung von Manuel Stiefler, ob Zenga die Rolle einnehmen könnte, keine Ahnung!
2. Wie aus meinen Einträgen unschwer zu erkennen ist, bin ich Fan von Alois Schwartz. Dennoch muss es erlaubt sein, auch Kritik zu üben und Missstände anzusprechen. Mir ist die Taktik zu sehr auf Zerstören und weniger auf spielerische Elemente ausgelegt. Eine weitere oft und zurecht angeprangerte Strategie: Hoch und Weit!
Aus meiner Sicht ist es auch mit einer offensiveren und mit spielaufbauenden Elementen vorgegebenen Taktik möglich, mit dem vorhandenen Kader, attraktiven Fußball zu spielen, selbstverständlich mit einer defensiven Grundordnung - das muss sich nicht widersprechen.
3. Es ist definitiv eine positive Zuschauerentwicklung möglich, nicht in 1.000er-Schritten, aber in 100er allemal - langsam aber stetig. Und wie auch geschrieben, jeder zusätzliche Zuschauer zählt. Auch wenn dieser nicht gleich mit Schal in A4 steht (frans). Hat dieser zunächst "Neutrale" guten Fußball gesehen, kommt er wieder und bringt vielleicht auch noch den Kumpel mit und irgendwann steht er mit Schal in A4 weil er infiziert wurde. Babyschritte! Ein positiver Beleg dafür ist gerade das Heidenheim-Spiel in der Vorrunde. Wir hatten einen guten Lauf, spielten attraktiven Fußball und auf einmal waren mitten in den BW-Sommerferien 5.752 Zuschauer mit überschaubarer Anzahl an Gästefans im Stadion. Für unsere Verhältnisse war das gut! Und auch in den Spielen danach gegen Bochum (5.495) und Dienstags um 17.30 Uhr gegen 1860 mit 4.664 war das so schlecht nicht. Wir müssen uns nur die Zahlen der letzten drei Heimspiele anschauen, dann wird der Zusammenhang zwischen attraktivem Fußball und Zuschaueraufkommen deutlich. Wie gesagt, es geht nicht um eine sprunghafte Entwicklung sondern um eine gesunde kontinuierliche! Und die wird durch die Art wie unsere Mannschaft in der Rückrunde zu Hause spielte, unterbunden.
4. Unser Verein benötigt ein neues Grundverständnis und eine andere Öffentlichkeits-Rhetorik. Wir gehen im Sommer in die 5. Zweitligasaison und selbstverständlich sind wir wieder einer der Kandidaten, der für die Abstiegsplätze gehandelt wird. Aber müssen wir immer wieder betonen, dass jeder Tag 2. Liga ein Sonnentag ist? Diese Aussagen können im Spielerkreis auch zu Haltungen wie "naja, wir sind halt nicht besser, das wird ja auch immer wieder gesagt" führen.
Das Management und auch der Trainer sollten eine selbstbewusstere Grundhaltung einnehmen und diese jammernde Schüchternheit ablegen. Natürlich muss die Mannschaft in jedem Spiel 100 % abrufen um mithalten zu können. Das muss aber jede Mannschaft, die hinter Platz 10 in der Tabelle steht, auch. Nur die betonen es nicht ständig. Es reicht, wenn der Trainer dies der Mannschaft durch motivierende Ansprachen vermittelt. WIR SIND DER SVS, GEHEN IM SOMMER IN DIE 5. ZWEITLIGASAISON UND DÜRFEN AUCH ALS LIGAZWERG SELBSTBEWUSSTER AUFTRETEN!
100 % Leidenschaft in 2 Farbkombinationen - für immer!
Sorry, aber ich kann dir bei fast allen Punkten aus realistischer Sicht nur widersprechen.... Wir sollten keinesfalls vergessen wo wir herkommen und wer wir sind. Ich bin nun schon etwas länger dabei und habe sehr viel miterlebt in den letzten Jahrzehnten und weiß den derzeitigen Erfolg der letzten Jahre wohl mehr wertzuschätzen als jüngere Fans. Was wir die letzten Jahre erreicht haben, war nur durch harte Arbeit und hier und da auch ein bisschen Glück (z.B. bei Spielerverpflichtungen, wo das immer auch dazu gehört) möglich. Eine direkte Korrelation von attraktivem Fußball und steigenden Zuschauerzahlen sehe ich ehrlich gesagt auch nicht bei uns, hier sind andere Faktoren vieeel entscheidender (Hoffe in der BL z.B.). Apropos attraktiverer Fußball, dieser ist mit unseren Mitteln kaum zu bewerkstelligen, wo doch in der 2. Bundesliga allgemein kaum wirklich "attraktiver" Fußball geboten wird, sondern man gerade als kleine Mannschaft eigentlich nur über den Kampf und eine stabile Defensive Erfolg haben kann.
Dass gerade wir, der "Ligazwerg" mit den im Vergleich mit Abstand schlechtesten Voraussetzungen und dem überschaubarsten Budget (technisch gute Spieler kosten nunmal am meisten) - trotz großen Erfolges in den letzten Jahren - attraktiveren Fußball fordern, finde ich etwas vermessen, sorry. Man muss sich die von mir beschriebenen Charakteristika dieser 2. Bundesliga einfach vor Augen halten und gleichzeitig auch unsere Situation betrachten. Mir persönlich ist es ehrlich gesagt scheißegal, wie die Siege zustande kommen, ich bin zufrieden, wenn ich sehe dass die Mannschaft alles gibt, zusammensteht und kämpft. Und dies war die letzten Jahre unter Alois Schwartz eigentlich fast permanent der Fall, insofern sollten wir glücklich sein.
Zitat von SVSMarkusEin positiver Beleg dafür ist gerade das Heidenheim-Spiel in der Vorrunde. Wir hatten einen guten Lauf, spielten attraktiven Fußball und auf einmal waren mitten in den BW-Sommerferien 5.752 Zuschauer mit überschaubarer Anzahl an Gästefans im Stadion.
Gerade in den Sommerferien/ zu Saisonbeginn haben wir nach meinem Eindruck am ehesten die Chance, neue Fans anzusprechen. Zum einen sind viele eben erstmal "Schönwetterfans", dann haben viele auch Urlaub, den sie zu Hause verbringen und eher mal einen Ausflug unternehmen, der ihnen sonst nich in den Sinn kommt - und schließlich und endlich startet dann ja auch die 2. Liga oft mit einigen Wochen Vorsprung vor der 1. (so auch 2016/17). Wenn ich mich recht erinnere, hatten wir durch diese Effekte in unserer ersten Regionalligasaison im Eröffnungsspiel gegen Ludwigshafen vor einigen Jahren mal über 7000 Zuschauer.
Attraktiver und erfolgreicher Fußball mit vielen Toren wäre natürlich das Ideal. Ich bin aber auch skeptisch, dass wir da alles zusammen haben können. Und wenn ich's mir aussuchen muss, ist mir der ermauerte Klassenerhalt ehrlich gesagt auch lieber. Schöner Fußball ist aber auch nicht der einzige Weg, um sich zu positionieren. Auch eine Mannschaft, die von der ersten bis zur letzten Minute vollen Einsatz zeigt, Nähe zu den Fans auf und außerhalb des Platzes, ein bodenständiges Umfeld... können bei Medien und Fans punkten - Darmstadt macht das ja dieses Jahr in vielerlei Hinsicht in der ersten Liga vor. Und auch der SV ist da oft auf einem guten Weg, m.E. aber auch noch mit Luft nach oben.
SVSMarkus, bei einigen Punkten möchte ich einhaken:
zu 1. Da bin ich bei Dir. Kulovits ist unser Kapitän und unser Abräumer der auch den Ton vorgibt. Er ist aber nicht unser Spielmacher. Hier haben wir weiterhin Bedarf. Aber gerade für diese Position wird es finanziell schwer machbar sein, einen erfahrenen, gestandenen Mittelfeldakteur zu finden, welcher bezahlbar bleibt. Es ist nicht unmöglich, aber ziemlich unwahrscheinlich. Zenga macht einen guten Eindruck, er kann mit der Kugel umgehen. Aber er muss erst einmal auf die Beine kommen. Stiefler genauso. Die Position bleibt erst einmal vakant.
zu 2. Da bin ich überhaupt nicht bei Dir. Um mit einer offensiveren Taktik zu spielen, braucht es auch die Spieler dazu. Um es am übertriebenen Beispiel FC Bayern zu verdeutlichen: Jeder kann mit der Pille perfekt umgehen. Jeder Pass wir zentimetergenau im richtigen Timing gespielt, jeder Spieler hat die technischen Fähigkeiten, die Pille zu halten oder Gegenspieler aussteigen zu lassen. Sobald ein Pass zum falschen Zeitpunkt, zu kurz oder zu weit gespielt wurde, ist der Angriff dahin. Ebenso, wenn der Spieler vom Gegner unter Druck gesetzt wird und nur die Möglichkeit sieht, den Ball wegzudreschen. So ist das auch beim SVS. Mit dem aktuellen Spielerkader würden wir mit einer offensiveren Ausrichtung so ins Verderben laufen und wieder 60 Tore aufwärts in einer Saison kassieren. Willst Du das ändern, brauchst Du technisch bessere Spieler und diese kosten wieder Geld. Ein Teufelskreis.
zu 3. Natürlich ist im Prinzip erst einmal jeder im Hardtwaldstadion willkommen. Klar ist aber auch, dass dieser nur wiederkommt, wenn er a.) Sich mit dem gebotenen Fußball in Sandhausen zufrieden gibt. Rein sportlich betrachtet sehe ich keinen Grund warum man als neutraler Zuschauer Fußball in Sandhausen anschauen soll, wenn es genau so schlechten (mit Nagelsmann wieder besseren) Bundesligafussball in Sinsheim zu sehen gibt. oder b.) sich mit dem SVS auch identifizieren kann. Er erkennt mit welchen Mitteln der Verein arbeitet und mit welcher Strategie er es immer wieder schafft, mit Einsatz und Wille gegen die "Großen" zu bestehen. Deshalb wären mir Zuschauer der Kategorie B lieber. Es bleibt keine andere Wahl als den Weg der kleinen Schritte zu gehen. Ich denke aber auch, dass die kleineren Schritte zu mehr Nachhaltigkeit führen werden.
zu 4. Ein internes Selbstbewusstsein ist gut. Ein externes Selbstbewusstsein kann einem Verein auch schnell als Arroganz ausgelegt werden: Von der Presse, von den Fans, von den Gegnern... das sollten wir uns nicht antun, gerade weil wir ein bodenständiger Verein sind. Ich denke schon dass der Spruch "Wir sind der SVS - wir sind der Ligazwerg und stolz darauf" genau richtig ist und auch schon ein gewisses Selbstbewusstsein in Anspruch nimmt. Es entspricht ja auch der Realität. Was sollen wir bei diesem Spieleretat auch anderes erwarten, als um den Klassenerhalt zu kämpfen ?
„Macht keinen Sinn mehr, Spiele zu verlieren." (Horst Hrubesch)
Es geht mir nicht darum, jemanden von meiner Meinung zu überzeugen. Ich kann auch eure Argumentation zu überwiegendem Teil verstehen.
Auch ich gehe seit vielen Jahren zum SVS. Seit der Oberligasaison 2006/2007 habe ich kaum ein Heimspiel verpasst. Auch in den 80ern war ich regelmäßig zu Heimspielen, dazwischen hatte ich aus vielen Gründen etwas den Anschluss verpasst - siehe Rubrik "wie ich SVS-Fan wurde". Mir ist also sehr wohl bewusst, wo wir herkommen und welch sensationelle Entwicklung wir genommen haben. Der Wahnsinn, und: Ja, ich bin megastolz darauf (auch als Mitglied) ein (kleiner) Teil dieser Erfolgsstory zu sein.
Wir dürfen uns aber nicht schlechter darstellen, als es der Realität entspricht. Ein Spieler, der keinen Pass zum Mitspieler spielen kann, spielt nicht 2. Bundesliga, auch wenn er aus unteren Ligen kommt. Das hat nichts mit Bayern oder nicht Bayern zu tun. Ich glaube sehr wohl, dass es in Abhängigkeit des Gegners auch möglich ist, eine offensivere Spielvariante zu wählen. Und wir haben es auch schon in vielen Spielen gesehen, dass es unsere Spieler auch beherrschen. Wir werden damit nicht unter die ersten 10 kommen, uns deswegen aber auch nicht dem "Abschuss" freigeben.
Ich bin sehr auf weitere Beiträge gespannt. Aber ich bleibe auch dabei: Etwas mehr Selbstbewusstsein (nicht Überheblichkeit) würde uns inzwischen gut tun.
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Den Ausführungen von SVSMarkus kann ich nur zustimmen. Mir geht dieses ewige betonen: Wir dürfen nicht vergessen....auf den Senkel. Bei vielen außergewöhnlichen Karrieren von Popstars, Schauspielern und Politikern ist dieser Satz Pflicht. Jeder von uns, der länger dabei ist, weiß wo wir her kommen. JEDE Mannschaft, die in Liga eins oder zwei spielt muss zwangsläufig irgendwann mal aufgestiegen sein und kommt daher selbstverständlich von unten und weiß auch wo sie her kommt.
Dieser Satz wird gerne benutzt von allen Verantwortlichen des Vereins, gerade und besonders dann, wenn es darum geht eine weniger gute Leistung zu entschuldigen. Nehmen wir die jetzige Situation: Ich halte es für durchaus machbar- und dies sollte hoffentlich auch unser Anspruch sein, am Ende vor Lautern und dem KSC zu stehen. Wir sollten in Karlsruhe gewinnen wollen. Tun wir's nicht könnt ihr auf der PK diesen Satz garantiert hören. Er dient als Entschuldigung und Rechtfertigung. Mehr war nicht drin...wir wissen ja wo wir herkommen. Was wir allerdings aufgrund unserer derzeitigen Situation nicht haben sollten, sind besondere Ansprüche, was Spielerverpflichtungen angeht.
Ein weiterer Punkt der von SVSMarkus angeführt wurde ist unsere Spielweise. So mancher Post hier liest sich nahezu wie eine Rechtfertigung für unsere Taktik. Es geht nur noch darum zu REAGIEREN und es ist uns in der gesamten Zeit unter AS immer nur phasenweise gelungen, spielerische Akzente zu setzen. Erfolgreicher Fußball kann auch anders aussehen. Da kann man von jedem Fußballspieler im Profibereich erwarten, dass er den Ball über ein paar Meter flach an seinen Mitspieler spielt. Das kann man ÜBEN. In der Vorrunde, als wir erfolgreich waren, lief der Ball nämlich gut und weniger hoch und weit. Weiß der Geier, warum wir das nicht fortsetzen konnten. Es hat uns die Punkte beschert, die uns nun die Klasse sichern. Seht Euch mal den Manu Riemann in Bochum an. Fast jeder Ball wird von hinten rausgespielt. Verbeek würde ihm die Ohren lang ziehen, bei einem weiten Abschlag. Hat der VFL Superstars und Supertechniker in der Mannschaft? Die können auch nur Fußballspielen und spielen attraktiven, erfolgreichen Fußball. Gegen den FSV war zweimal zu sehen, dass z.B. Kiste genügend Zeit gehabt hätte den Ball zu kontrollieren und gepflegt flach an den Mitspieler zu bringen- nein er wird mit dem Plan hoch und weit dem Gegner zugespielt. Nicht PLANLOS. Es IST Plan den Ball zum Gegner zu bringen, um wieder REAGIEREN zu können. Ich denke- völlig egal wo wir herkommen und ob wir das wissen oder nicht- hier kann man mehr einfordern. Ob das mehr Zuschauer bringt, wage ich allerdings zu bezweifeln.
@Paolo hast mit den meisten Sachen Recht.Bei dem Vergleich mit Riemann muß ich dir allerdings widersprechen.Das Spiel gegen den FSV hat es doch wieder deutlich gezeigt: unsere IV sind technisch zu schlecht , als daß du sie kurz anspielen könntest um den Spielaufbau zu machen.Die laufen doch schon bevor Knaller richtig den Ball hat zur Mittellinie, weil sie den Ball gar nicht haben wollen!!Vor allem Kister steht doch mit der Technik auf Kriegsfuß.Ich glaube ,das weiß AS auch und deshalb werden die Bälle hoch und oft sinnlos über die Abwehr gebolzt.Das war bei Riemann vorher auch nicht anders. Bezahlbare , technisch versierte Verteidiger , werden wir uns aber wohl leider nicht leisten können - auf diesen Positionen haben sogar gestandene Bundesligisten Notstand.Aber mit ein wenig Glück , findet man ja da was entwicklungsfähiges ( wie z.Bsp. Kübler )in der 3. oder 4. Liga.
Zitat von Rohrhöfer@Paolo Die laufen doch schon bevor Knaller richtig den Ball hat zur Mittellinie, weil sie den Ball gar nicht haben wollen!!
Ist das so? Oder ist das die Vorgabe des Trainers? Riemann hat bei uns nur diese weiten Abschläge gemacht- in Bochum sieht das völlig anders aus. Da darf er auch nicht rumdribbeln.
Wir haben mit dieser Spielweise nicht zuletzt deshalb Erfolg gehabt, weil wir da vorne Aziz hatten, der die Bälle vom Himmel holte und behaupten konnte. Er ist einer der ganz, ganz wenigen Stürmer, die das so hinbekommen, wenn nicht sogar der Einzige in Liga 2. Vor seiner Zeit waren wir mit dieser Spielweise in höchster Not. Je nachdem, welchen Spieler wir als "Mittelstürmer" vorsehen, oder vlt. noch verpflichten, muss sich da eh was ändern. Wir haben attraktiven Fußball gespielt, in der Vorrunde und je mehr wir damit erfolgreich waren, umso sicherer wurde das Passspiel. Dann kamen, bedingt durch Verletzungen, bedingt durch Schiri- Fehlentscheidungen, bedingt durch Schlafmützigkeit Spiele, die wir nicht mehr gewinnen konnten. Mit der Negativserie, wurde von Spiel zu Spiel wieder mehr und mehr auf REAGIEREN und noch weniger Ballbesitz umgeschaltet. Zum einen kann das ein automatischer Prozess sein, der bei Mißerfolg einfach eintritt, zum anderen vermute ich aber eine Vorgabe, so zu spielen. Fälschlich habe ich oft behauptet, wir dreschen die Kugel PLANLOS nach vorne. Mittlerweile bin ich der Ansicht, das ist UNSER PLAN.
Ich weis ja nicht welche Spiele ihr seht, aber selbst der Knaller hat kein Interesse einen Ball schnell zu machen. Auch wenn die Möglichkeit da wäre....wird erst mal langsam gemacht und dann wenn der Gegner wieder steht ein langer Ball nach gefühlt 1 Minute in mitten von 20 Spielern gedroschen
Und sind wir mal ehrlich dem Kister oder Hübner kannst du keinen Ball hin kicken...sorry Ola und Schulz schon aber die beiden...Jesus !! Da kommt von 100 langen Pässen mal gerade 5-6 Stück an ! So dann müssten die 6er einspringen, aber die können das auch nicht so gut...ja was bleibt dann noch ?? Hoch und weit......
Und so lange das ausreicht um 42 Punkte nach dem 31 Spieltag zu holen...okay....dann kann ich damit leben.
Riemann hat in Bochum ganz einfach technisch bessere Vorderleute.Außerdem wird dort, wie bei allen besseren Mannschaften der 2. Liga , fast generell über die Abwehrspieler aufgebaut. Denke aber auch , daß es Vorgabe von AS ist.Er kennt die Qualität seiner Spieler mit Sicherheit genau - ich hätte als Trainer auch Bauchweh bei kurzen Anspielen , vor allem , wenn die Gegner eventl. noch früh pressen und die Abwehr unter Druck setzen. Knaller mache ich da eher keinen Vorwurf , meist bleibt ihm nichts anderes übrig , als der hohe Ball. Gegen den FSV wollte er einige Male kurz abwerfen / abspielen.Ich finde ,er muß da seine Abwehrspieler auch mal lautstark auffordern ,sich nicht immer so weit nach vorne zu orientieren. Wenn man schon die IV nicht anspielen kann , dann halt über die AV - Paquarada oder Thiede sind doch technisch nicht die schlechtesten.
Ums mal deutlich auf den Punkt zu bringen: Man sollte den Arsch nicht höher hängen als man scheißen kann und wir sollten lieber nicht versuchen, mit den Großen zu pissen.... Ich denke das ist für jedermann verständlich und trifft auf unseren SVS in allen Belangen zu
Zitat von SVSMarkus Wir dürfen uns aber nicht schlechter darstellen, als es der Realität entspricht. Ein Spieler, der keinen Pass zum Mitspieler spielen kann, spielt nicht 2. Bundesliga, auch wenn er aus unteren Ligen kommt. Das hat nichts mit Bayern oder nicht Bayern zu tun. Ich glaube sehr wohl, dass es in Abhängigkeit des Gegners auch möglich ist, eine offensivere Spielvariante zu wählen. Und wir haben es auch schon in vielen Spielen gesehen, dass es unsere Spieler auch beherrschen. Wir werden damit nicht unter die ersten 10 kommen, uns deswegen aber auch nicht dem "Abschuss" freigeben.
Ich bin sehr auf weitere Beiträge gespannt. Aber ich bleibe auch dabei: Etwas mehr Selbstbewusstsein (nicht Überheblichkeit) würde uns inzwischen gut tun.
Hierzu wieder ein paar Gegenargumente von mir: Du denkst, wir stellen uns schlechter dar, als es der Realität entspricht ? Welches realistische Ziel sollen wir vorgeben, wenn man unseren Etat mit dem Etat anderer Vereine der 2. Liga vergleicht ?
Zu der Passqualität: Es kommt nicht nur darauf an, ob man einen Pass geradeaus spielen kann, sondern die Handlungsschnelligkeit im Allgemeinen: Annehmen, Verarbeiten, Zuspielen, Ausspielen, Übersicht. Je höher die Liga, desto anspruchsvoller wird das Spiel. Welcher unserer Spieler kann dies denn auf gutem Zweitliganiveau ? Bouhaddouz kann das, deswegen wechselt er nun auch den Verein. Vollmann hat das Talent dazu. Sonst sehe ich spielerisch nur unteres Zweitliganiveau. Bei unserem Spiel ist nach Balleroberung nach jedem 2. oder 3. Pass Ende Gelände. Warum ? Weil wir Spieler in den unseren Reihen haben, welche auf diesem Niveau den Ball a.) nicht unter Kontrolle bekommen oder b.) schlecht gepasst wird, oder c.) die Übersicht fehlt. Da kannst Du noch so viele Offensivspieler aufbieten bzw. das eigene Spiel offensiv ausrichten, wenn der Angriff durch Unzulänglichkeiten im Keim erstickt wird. Da sind wir wieder bei der Qualität und Kosten des Spielerpersonals. Deshalb punkten wir mit mannschaftlicher Geschlossenheit, gutem Abwehrverhalten, Einsatz, Wertlegung auf Standards. Ich kann nur davor warnen das Spiel offensiver auszurichten, da es im Endeffekt auf die Punkte ankommt. Es ist einfacher als Underdog sich mit Unentschieden die Punkte zu „ermauern“ als riskant zu spielen und auf die Fresse zu bekommen. Ein 3:4-Spektakel ist faktisch schlechter als ein 0:0. Und darauf kommt es meines Erachtens an. Wir können aber auch mit Pauken und Trompeten in die 3. Liga absteigen.
Was das Selbstbewusstsein betrifft, finde ich, hat AS in den Pressekonferenzen das eigentlich immer ganz gut vorgelebt. In welcher Art soll sich Deiner Meinung nach das gesteigerte Selbstbewusstsein äußern ? In Parolen ? Art und Weise des Auftretens der Mannschaft ? Öffentliche Zielsetzung ?
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Zitat von Hans74 Deshalb punkten wir mit mannschaftlicher Geschlossenheit, gutem Abwehrverhalten, Einsatz, Wertlegung auf Standards.
gerade die letzten beiden Punkte habe ich in den vergangenen 6 Monaten recht häufig vermisst... rein psychologisch gesehen bin und bleibe ich halt klein, wenn ich mich klein mache und kleingeredet werde...
Bin auch der Ansicht von Markus, dass wir trotz "Ligazwerg" und dem ganzen TamTam herum so langsam etwas selbstbewußter auftreten dürfen - ich denke, dies würde gelingen, auch ohne den Blick für die Realität zu verlieren!Wir haben inzwischen genug Erfahrung in Liga 2, dass auch ruhig mal ein Platz unter den Top 10 als Saisonziel ausgegeben werden darf und ruhig auch mal bei den Transfers (wobei ich mir da nach Herrn Gartler nicht mehr ganz so sicher bin über die Qualität unserer Scoutingabteilung !) etwas riskiert werden darf.
Zitat von Hans74Zu der Passqualität: Es kommt nicht nur darauf an, ob man einen Pass geradeaus spielen kann, sondern die Handlungsschnelligkeit im Allgemeinen: Annehmen, Verarbeiten, Zuspielen, Ausspielen, Übersicht. Je höher die Liga, desto anspruchsvoller wird das Spiel. Welcher unserer Spieler kann dies denn auf gutem Zweitliganiveau ? Bouhaddouz kann das, deswegen wechselt er nun auch den Verein. Vollmann hat das Talent dazu. Sonst sehe ich spielerisch nur unteres Zweitliganiveau. Bei unserem Spiel ist nach Balleroberung nach jedem 2. oder 3. Pass Ende Gelände. Warum ? Weil wir Spieler in den unseren Reihen haben, welche auf diesem Niveau den Ball a.) nicht unter Kontrolle bekommen oder b.) schlecht gepasst wird, oder c.) die Übersicht fehlt. Da kannst Du noch so viele Offensivspieler aufbieten bzw. das eigene Spiel offensiv ausrichten, wenn der Angriff durch Unzulänglichkeiten im Keim erstickt wird. Da sind wir wieder bei der Qualität und Kosten des Spielerpersonals. Deshalb punkten wir mit mannschaftlicher Geschlossenheit, gutem Abwehrverhalten, Einsatz, Wertlegung auf Standards. Ich kann nur davor warnen das Spiel offensiver auszurichten, da es im Endeffekt auf die Punkte ankommt. Es ist einfacher als Underdog sich mit Unentschieden die Punkte zu „ermauern“ als riskant zu spielen und auf die Fresse zu bekommen. Ein 3:4-Spektakel ist faktisch schlechter als ein 0:0. Und darauf kommt es meines Erachtens an. Wir können aber auch mit Pauken und Trompeten in die 3. Liga absteigen.
Mit Deiner Aussage stellst Du die Zweitligatauglichkeit unserer Spieler in Frage. Ich denke nicht, dass es SVSMarkus und mir darum geht dauerhaft den Ball flach zu halten, zu kombinieren und offensiv ein Feuerwerk zu veranstalten. Es geht darum ein wenig mehr zu wagen und nicht, wie ich es beschrieben habe, den Ball OHNE Not wieder dem Gegner ZUZUSPIELEN. So hoch hier einige den Trainer loben, muss man doch die Tatsache berücksichtigen, dass AS dies seit Amtsantritt begleitet. Das kann man von JEDEM 2.Liga- Spieler einfordern, alles andere wäre ein Armutszeugnis. Unsere Spieler haben in den ersten Spielen der Vorrunde demonstrativ BEWIESEN, dass sie das können. Deine Warnung, sich bloß nicht offensiver auszurichten, kann nicht ernst gemeint sein, da wir ja gerade immer dann wenn wir offensiver ausgerichtet waren, die Punkte eingefahren haben. Wir werden unter AS in erster Linie eine Mannschaft bleiben, die grundsätzlich (zu Hause, wie auch auswärts) weniger Ballbesitz als der Gegner haben wird, in erster Linie gut verteidigt und reagiert. Das ist auch in Ordnung. Wir müssen meiner Ansicht nach, gerade jetzt wo Aziz keine Bälle mehr vom Himmel holt, auch öfter den Weg nach vorne suchen. Es gab in dieser Saison genügend Spiele, bei denen wir leider viel zu spät agiert haben. Da lagen wir zurück, oder es stand unentschieden und wir haben 60 Minuten nichts nach vorne getan. Dann- auf einmal- in höchster Not, sucht man den Weg nach vorne. Jeder konnte sehen, dass wir das können. Unsere Mannschaft besteht, ACHTUNG: aus Fußballern. Wir können mehr nach vorne, viel mehr. Nur scheinen die Vorgaben leider andere zu sein.
Hier kann ich Paolo eigentlich in weiten Teilen zustimmen, auch wenn ich Hans74 Meinung genauso teile. Ich denke, es geht letztendlich drum, die richtige Mischung zu finden. Zwischen Defensive und Offensive genauso wie zwischen langen und kurzen Bällen. Ausschließlich hoch und weit kann es nicht sein, das ist klar. Andererseits werden wir auch keinen Erfolg haben, wenn der Trainer vorgeben würde, alles spielerisch zu lösen. In manchen Spielen und Situationen wünsche ich mir manchmal auch mehr Mut und Offensivgeist, wie Paolo richtig angemerkt hat, hat die Mannschaft in der Hinrunde des Öfteren bewiesen, dass sie es kann. Ein ganz entscheidender Faktor war allerdings in dieser Phase meiner Meinung nach Kosecki, der in dieser Liga den Unterschied ausmachen kann als einer von wenigen Spielern. Ich hoffe, dass wir einen gleichwertigen Ersatz finden können, schnelle und technischen beschlagene Spieler gerade auf den Außen, denn die bringen letztendlich auch die Geschwindigkeit nach vorne, wie es bei Kosecki in der Hinrunde oft zu bestaunen war. Aber wie schwer es ist, solche Spieler zu bekommen, darauf brauche ich wohl nicht weiter eingehen.... Ich hoffe einfach wieder auf ein gutes Händchen unserer Verantwortlichen, wie es in den letzten Saisons der Fall war. AS sprach ja auch schon davon, dass es vielleicht wieder die eine oder andere Überraschung bei den Neuzugängen geben könnte. Ein Zenga könnte denke ich im Mittelfeld auch mehr Spielkultur reinbringen, das Potenzial dazu hat er. Können wir nur hoffen, dass Vunguidica gesund bleibt und Aziz entsprechend ersetzen kann. Ich denke auch, dass wir unserer defensiven Grundordnung treu bleiben sollten und auch müssen angesichts fehlender individueller Qualität im Vergleich zur Konkurrenz, allerdings tut auch wieder etwas mehr Kultur im Spiel nach vorne Not, denn so haben wir tatsächlich die meisten unserer Punkte letztendlich geholt.