Zitat von TorstenGütschowAlso klopft euch nur weiter auf die Schultern und lügt euch in die eigenen Taschen.
Ja, das auf die Schultern klopfen ist auch redlich verdient. Egal wie die kommende Saison läuft: Der Zweitligaaufstieg ist sensationell und ein riesiger Erfolg für Verein, Mannschaft und Fans.
Ansonsten finde ich aber einige von Torsten genannte Argumente durchaus nachvollziehbar bzw. als Denkanstöße geeignet. Dass es erstmal einen Erfolgseffekt bei den Zuschauerzahlen geben kann (auch wenn der nicht so deutlich ausfallen wird wie beim Erstligaaufstieg des genannten Vereins), ist durchaus möglich. Und das wäre ja auch sehr wünschenswert. Um den aber auch wirklich nachhaltig zu nutzen und zumindest ein paar der neuen Zuschauer auch für den Misserfolg bis hin zu einem möglichen Abstieg zu binden ist es aber gerade notwendig, sich trotz der jetzt bundesweiten Aufmerksamkeit weiterhin als der sympathische Verein zum Anfassen zu präsentieren, für den Polizistenduzer ja genug Beispiele gegeben hat.
Gerade hier habe ich aber in den vergangenen Wochen so manche Bedenken, ob das unseren Verantwortlichen auch ausreichend bewusst ist. Der von Polizistenduzer auch genannte Pinto ist da nur ein Beispiel, denn der ist ja inzwischen gerade NICHT mehr bei uns - obwohl er neben seinem sportlichen Wert von allen genannten wohl die deutlichste Identifikationsfigur war.
Guter Beitrag, Frans. Schulterklopfen für das Erreichte ist absolut erlaubt aber im Erfolg werden auch oft die meisten Fehler begangen und da sollten gerade wir hier im kleinen Sandhausen aufpassen. Verprellt man es sich jetzt mit Leuten, dann kommen die auch nicht wieder wenn wir mal wieder tiefer spielen sollten. Und falls dann entscheidende Leute im Verein aufhören, dann gehen hier ganz schnell die Lichter aus. Eine kleine Gemeinde wie Sandhausen kann dann, im Gegensatz zu einer Großstadt wie Dresden, einen Fußballverein eben nicht mit größeren Summen unterstützen.
Von daher ist es für mich unabdingbar, trotz dem derzeitigen sportlichen Erfolg, nicht mit der Nase nach oben durch die Gegend zu laufen sondern bodenständig und ehrlich seine Arbeit zu machen, gemeinsam als Team zu arbeiten und dies bei allen Entscheidungen irgendwie mit einfließen zu lassen.
Mir ist durchaus bewußt, dass die Zweitligavereine und deren Fans alles andere als begeistert sind, wenn nun Mannschaften wie Sandhausen, Aalen oder Regensburg mit ihnen in einer Liga spielen. Und klar sind wir ein "unattraktiver" Gegner der noch dazu wenig Zuschauer mitbringt. Von daher sollten wir besonders darauf achten unser Profil als "sympathischer Dorfverein" weiter zu schärfen und auszubauen. Bei vielen anderen Dingen können wir im Konzert der Großen der zweiten Liga nämlich nicht mithalten. Trotzdem haben wir uns sportlich für die 2. Liga qualifiziert und düfen daher auch mit einem gesunden Selbstbewußtsein auftreten. Solange das Selbstbewußtsein nicht in Selbstüberschätzung ausartet ist das dann vollkommen okay.
Zitat von TorstenGütschowKann das sein, dass ihr in es in euerer kleinen Welt etwas zu bequem macht? Wo kommen denn die Millionen für den zusammengewürfelten Zweitligakader her? Sicher nicht durch die zahlreichen Zuschauer. In euerer Mannschaft gbt es nicht einen Spieler, der einen regionalen Bezug zu Sandhausen hat bzw. aus der eigenen Jugend hochgezogen wurde. Mal von M. Hiegl abgesehen, wer weiß, ob der überhaupt ein Spiel für euere Erste macht. Aber die Busfahrten werden gesponsert: schöner neureicher Verein kann ich nur sagen. Also klopft euch nur weiter auf die Schultern und lügt euch in die eigenen Taschen.
Für mich ist das so ein typischer Beitrag, wie man ihn überall in den Fan-Foren von Traditionsvereinen lesen kann. Hauptantrieb für diese Beträge ist Neid darüber, daß da ein Dorfverein genauso hoch spielt wie der eigene viel größere Verein bzw. sogar höher (aus Sicht von z.B. Darmstadt, Karlsruhe, Rostock, etc.). Auf der anderen Seite ist es Frust darüber, daß der eigene Verein nicht in die Pötte kommt und nur 2. oder 3. Liga spielt und man somit mit Vereinen wie Sandhausen, Aalen oder Paderborn als Gegner Vorlieb nehmen muß statt sich mit Gegnern wie Hamburg oder Stuttgart messen zu können.
Wenn sich unser Dresdner Freund – anstatt Neid und Frust zu schieben – mal etwas intensiver mit dem SV Sandhausen beschäftigt hätte, dann wüßte er, daß einige Spieler durchaus aus der näheren Region kommen, einige weitere zumindest aus dem südwestdeutschen Raum oder dem nahegelegenen Elsaß. Ebenso wüßte er, daß Sandhausen organisch gewachsen und aus eigener Kraft nach oben gekommen ist und kein großer, reicher Mäzen dahinter steht. (Aus dem Umstand, daß unser Präsident die Auswärtsfahrten von 1 – 2 Bussen pro Spiel bezuschußt, ein Neureichen- oder Mäzenatentum abzuleiten, ist einfach nur lächerlich!) Daß Sandhausen häufig mit Hoffenheim verglichen wird, liegt zum Teil an der räumlichen Nähe, aber auch daran, daß es einfach ins (kleine, beschränkte) Weltbild der Tradionsanhänger paßt: Auf der einen Seite die echten, alten, ehrlichen Vereine, auf der anderen Seite die Retorten-Clubs wie Hoffenheim, Wehen Wiesbaden, RB Leipzig, die nur da oben sind, weil ein Milliadär Geld ohne Ende reinpumpt. Und weil man sich nicht vorstellen kann (und auch nicht wahr haben will), daß Sandhausen in die erste Kategorie gehört, stopft man es halt flugs in die zweite. Und schon hat man aus einem sympathischen Underdog einen Hochstapler gemacht, der mit unfairen Mitteln kämpft - und die eigene Welt ist wieder in Ordnung.
Zitat von SVS_2010... Für mich ist das so ein typischer Beitrag, wie man ihn überall in den Fan-Foren von Traditionsvereinen lesen kann. Hauptantrieb für diese Beträge ist Neid ...
Nein, ich will ehrlich sein: mir war langweilig und ich dachte mir, dass ich mal meine Betrachtung hier ins Forum stelle, nicht zuletzt, um etwas Bewegung hier in die Bude zu bringen. Um neidisch auf irgendeinen Verein der Welt zu sein finde ich in mir keine Motivation, die mir den Fußball so wichtig macht, dass ich dafür töte, selber sterbe oder einfach nur längerfristig frustiert sein könnte. Es ist nur Fußball - die schönste Nebensache eben... (wo ist euer Phrasenschwein?)
Zitat von SVS_2010... Auf der anderen Seite ist es Frust darüber, daß der eigene Verein nicht in die Pötte kommt und nur 2. oder 3. Liga spielt und man somit mit Vereinen wie Sandhausen, Aalen oder Paderborn als Gegner Vorlieb nehmen muß statt sich mit Gegnern wie Hamburg oder Stuttgart messen zu können.
In diese Richtung gehts dann schon eher, wobei, wie gesagt, das Wort Frust dann eher Auslegungssache ist.
Zitat von SVS_2010... Wenn sich unser Dresdner Freund ... mal etwas intensiver mit dem SV Sandhausen beschäftigt hätte, dann wüßte er, daß einige Spieler durchaus aus der näheren Region kommen, einige weitere zumindest aus dem südwestdeutschen Raum oder dem nahegelegenen Elsaß. .
Wer beschäftigt sich schon intensiv mit dem Gegner, wenn man nichtmal alles vom eigenen Verein weiß? Ich habe schon eueren Kader durchgeschaut und viele Spieler aus dem süddeutschen Raum entdeckt. Trotzdem ist aus der Umgebung etwas anderes als aus der eigenen Jugend. Und da sehe ich bei euch nichts.
Zitat von SVS_2010... Daß Sandhausen häufig mit Hoffenheim verglichen wird, liegt zum Teil an der räumlichen Nähe, .
Nein, das sicher nicht. Eher am plötzlichen aber doch schon länger geplanten Auf(stieg)tauchen in der 2.Liga.
Zitat von SVS_2010... daß Sandhausen organisch gewachsen und aus eigener Kraft nach oben gekommen ist und kein großer, reicher Mäzen dahinter steht....
Da setzt meine Überlegung an, woher kommt euer Geld für die Kader der letzten Spielzeiten? Immerhin wart ihr schon länger der Geheimtip in Sachen Aufstieg. Vermutlich wird es keiner genau sagen können (oder wollen).
Zitat von SVS_2010... unser Dresdner Freund ...
geht jetzt Rasen mähen mit einer kleinen Bitte: nehmt meine Beiträge nicht zu persönlich, sie sollen kein Angriff auf Euch selber sein.
Dresden hat bestimmt nicht gerade die beste Fan-Kultur,daran sollte sich unsere Anhängerschaft nicht orientieren.Lieber 500 richtige Anhänger,als 20000 Dynamo Fans mit deren Einstellung.Die Ultras von Dresden sind einfach nicht ernst zu nehmen,Freigabe von Pyros und ständige Spielabbrüche,ist das alles was die wollen? Wer sich kloppen will,der soll dies gerne machen,nur bitte nicht während des Spiels!!! Ich habe keine Lust auf Stehplätze zu verzichten,nur wenn einige ihr Hirn nicht einschalten,wird dies bald Realität werden.
Also Mirko n: Alles viel zu oberflächlich abgetan, wie ich finde - und obendrein aus einer großen Unwissenheit heraus.
Keiner verlangt, dass sich jemand an den Fans von DD orientieren soll. Und dass unsere Außendarstellung immer wieder von einigen Wenigen kaputt gemacht wird, damit sind die Allermeisten unglücklich. Aber dass somit die Qualität unserer Fankultur in Frage gestellt wird, sorry, das find ich bald schon wieder lustig.
Ansich bin ich nicht traurig, dass hier so viel über Dynamo diskutiert wird, aber eigentlich ist es doch etwas am Thema vorbei.
@Mirko: Deine Bemerkungen zur Dresdner Fanszene könnten fast von der Presse sein, die in letzter Zeit alles was beim Fußball irgendwie nicht ganz in den Rahmen passt verteufelt und den Untergang des Abendlandes herbei ruft. Wer mich kennt, weiß dass ich alles andere als ein Dresden Fan bin, aber wer die Dresdner "Fanwand" mal im Stadion erlebt hat, der muss neidlos anerkennen, dass die Dresdner derzeit wohl mit die stimmgewaltigste Fanszene Deutschlands haben. Das ist schon faszinierend. Sowas wird meist nicht erwähnt, wenn dann mal eine Gruppe von Leuten wieder Pyro gezündet oder andere sich gekloppt haben. Ich will das nicht gut heißen und verurteile das auch aber Dresden ist eben viel mehr als Pyro und Randale. Auch in Sandhausen gab's übrigens schon Pyrovorfälle und anderes aber sind wir deshalb alle schlecht? Ich denke nein und wie so oft sollte man das alles sehr differenziert ansehen und sich möglichst ein eigenes Bild von allem machen. Und um wieder zum Thema hier zu kommen. Ein wenige mehr Stimmung und Atmosphäre im Stadion würde sicher auch weitere Zuschauer für den SVS bedeuten.
Danke freibeuter für den sehr schönen Beitrag mit dem gelungenen Versuch, nicht alles nur schwarz oder weiß zu malen. Doofer Vergleich wegen der Farben, aber mir gehts ums Prinzip. Jeder Verein würde sich glücklich schätzen, solch eine Wand im Rücken zu haben wie unsere. Sowas kann (leider immer nur zu hause) schon ein paar Prozent mehr freisetzen.
Aber zum Thema bzw. Problem: Ich war vor etlichen Jahren mal mit paar Mannschaftskollegen bei Euch im Stadion als neutraler Fan, weil unser Kreisklassenspiel dem Winter zum Opfer fiel. Ihr spieltet gegen die SGK aus HD, wo ein Bekannter von uns kickte. Es war glaub ich das Spitzenspiel der Oberliga BW Saison 1999/2000. Damals hattet Ihr einen durchaus vorhandenen Support, mit Fahnen und Sprechchören. Sowas fand ich für OL-Verhältnisse gar nicht mal so übel. Wo sind die alle hin?
Ich war schon ein paar mal in Dresden und daher kann ich mir auch ein Urteil erlauben.Klar sind nicht alle Dynamos schlechte Fans,auch da machen wenige viel Schaden,fast wie überall.Die Stimmung und die Verbundenheit zum Verein ,hat da wirklich eine lange Tradition.Übrigens freue ich mich auf das Spiel gegen Dynamo,die bringen immer enorm viele Fans mit,da ist wenigstens für Stimmung gesorgt.Denke das mit dem Aufstieg das Selbstwertgefühl vieler Fans stark gestiegen ist,die Stimmung wird sicher besser werden als in Liga drei.Auch der SC Freiburg war lange ein unbeschriebenes Blatt im deutschen Fußball,heute sind die ein solider Verein im Oberhaus.Wir brauchen bestimmt so zwei bis drei Jahre,um dauerhaft mit Teams wie Braunschweig oder Bochum zu bestehen.
[quote][Damals hattet Ihr einen durchaus vorhandenen Support, mit Fahnen und Sprechchören. Sowas fand ich für OL-Verhältnisse gar nicht mal so übel. Wo sind die alle hin?/quote]
Ich gehe nun schon seit über 30 Jahren zum SV. Meines Wissens gibt es eine aktive Fanszene erst seit 6,7 Jahren. Das Spiel gegen Kirchheim war ein Derby und wenn ich mich recht entsinne ein Spitzenspiel. Vielleicht wurden deshalb ein paar Fähnchen augepackt. Zumindest bin ich froh, dass wir jetzt eine kleine aber stetig wachsende Fanszene haben. Natürlich kann man die Stimmung nicht mit der großen Anhängerschar aus DD vergleichen. Aber das kann auch nicht unser Maßstab sein. Wir sind nun mal ein Dorf. Der gemeine Fussballfan in der Region hat eine historisch gewachsene Verbindung zu den umliegenen Traditionsvereinen (Waldhof, KSC, FCK, SGE und VfB). Und das Erfolgsfansklientel hat bereits Hoffenheim abgeschöpft.
Zitat von Mirko n.Auch der SC Freiburg war lange ein unbeschriebenes Blatt im deutschen Fußball,heute sind die ein solider Verein im Oberhaus.Wir brauchen bestimmt so zwei bis drei Jahre,um dauerhaft mit Teams wie Braunschweig oder Bochum zu bestehen.
So isses, Mainz 05 hat vor der Klopp-Ära auch nur vor ein paar Handvoll Fans in der 2. Liga gekickt. Der SV muss sich etablieren dann steigert sich mit den neuen Zuschauern auch die Stimmung
Der Boom bei den Mainzern und Freiburgern kam aber erst nach deren Aufstieg in die 1. (!) Liga. Beide hatten in der 2. Liga eine kleine Fanszene und einen Zuschauerschnitt von 4.000 - 6.000.
Zitat von SVS1965... Und das Erfolgsfansklientel hat bereits Hoffenheim abgeschöpft.
Das ist nicht weiter schlimm, die haben es nur gemietet und müssen es teuer bezahlen.
Zitat von SVS1965... Wir sind nun mal ein Dorf. Der gemeine Fussballfan in der Region hat eine historisch gewachsene Verbindung zu den umliegenen Traditionsvereinen (Waldhof, KSC, FCK, SGE und VfB). ....
Da sehe ich das eigentliche Problem. Die Reviere sind hier abgeteilt und jede Ecke muss hart erkämpft werden.
Freiburg als Stadt und Mainz als Ballungsraum finde ich als Beispiele nicht so gut; sie haben für ihre Fußballvereine ein ganz anderes Zuschauerpotenzial zu bieten.
Zitat von TorstenGütschow Freiburg als Stadt und Mainz als Ballungsraum finde ich als Beispiele nicht so gut; sie haben für ihre Fußballvereine ein ganz anderes Zuschauerpotenzial zu bieten.
Auch wenn Mainz ein Ballungsraum ist,würde der Verein wohl immer noch zwischen der 2. und 3. Liga herumdümpeln wenn nicht Klopp gewesen wäre. Das beste Beispiel ist der FSV Frankfurt. Man sollte meinen eine Großstadt wie FFM sollte 2 Vereine verkraften können. In Wirklichkeit rennen alle zur SGE und der FSV zählt jeden Fan