Ich gehe eher davon aus, dass der Einnahmeausfall uns noch verhältnismäßig gering treffen dürfte. Je nachdem, wie da die Verträge gestaltet sind, müsste man ja immerhin einige Kosten bei Security u.ä. einsparen. Und bei unserem Zuschauerschnitt und moderaten Eintrittspreisen dürfte das, was an einem Spieltag unter dem Strich übrig bleibt, meist überschaubar sein. Im Vergleich zu Fernsehgeldern ist der Anteil der Zuschauereinnahmen bei anderen Vereinen vermutlich größer.
Blöd ist es aber in jedem Fall für alle Beteiligten, inkl. SV.
Ja, war absehbar. Wirklich sinnvoll finde ich das generelle Vorgehen zum jetzigen Zeitpunkt in dieser Form trotzdem nicht, hat für mich eher was von "nichts Halbes und nichts Ganzes".
Was ich mir aus Sandhäuser Sicht wünschen würde: Würde man zu unseren Heimspielen weiterhin noch die Dauerkarteninhaber ins Stadion lassen und diesen ermöglichen, sich auf alle Blöcke im gut durchlüfteten Stadion zu verteilen, dann glaube ich, dass diese Personengruppe unter dem Strich an diesem Tag ein geringeres Infektionsrisiko hätte als an so ziemlich allen anderen möglichen Aufenthaltsorten.
Ich vermute aber auch, dass man in den oberen Ligen konsequent für einige Wochen Zuschauer ausschließen wird und wir alle erstmal kein Spiel mehr im Stadion sehen werden.
Zitat von Don Jorge im Beitrag #24Kister zwar deutlich verbessert, aber das 2:2 geht mit auf seine Kappe. Zhirov meiner Meinung nach ohne Fehl und Tadel
Ich glaube, beim 2:2 verwechselst du die beiden. Da sah Zhirov, der ansonsten ein ordentliches Spiel gemacht hat, nicht gut aus.
Gerechtes Ergebnis, und im Prinzip könnte man mit einem Punkt zufrieden sein - wären da nicht unsere enorm dünne Ausbeute der letzten 5 Spiele und der Blick auf das Restprogramm. Hinzu kommt, dass - wie eigentlich jedes Jahr - die Mannschaften ganz untendrin jetzt anfangen zu punkten. Auch ich tendiere unter dem Strich eher zur Sicht, dass das heute ein Dreier hätte sein müssen.
Zumindest phasenweise, insbesondere in der ersten Viertelstunde, sah das spielerisch in jedem Fall besser aus als in den letzten Wochen. Auch unser Mittelfeld hat mir heute deutlich besser gefallen als in den letzten Spielen, insbesondere auch Paurevic, den ich ansonsten auch eher kritisch gesehen habe. Die Punkte verloren wurden heute eher in der Abwehr mit 2 Schnitzern und im Sturm mit zu unpräzisen Abschlüssen.
Letztlich müssen sich aber ALLE Mannschaftsteile in den kommenden Wochen weiter steigern, damit die Luft am Ende nicht zu dünn wird.
Ja, dieses Wochenende scheint noch alles wie gewohnt zu laufen. Mit steigenden Infektionszahlen kann ich mir aber gut vorstellen, dass an den darauffolgenden Spieltagen auch bei uns italienische oder schweizer Verhältnisse einziehen.
Zitat von Rec im Beitrag #14Am Wochenende haben die Mannschaften (Hoffenheim/Bayern) nun "ein Zeichen gesetzt." Für mich kompletter Schwachsinn. Zum einen stand das Ergebnis bereits fest, aussagekräftig wäre dieses Zeichen nur bei engem Spielstand gewesen.
Glücklich war ich mit dieser Variante auch nicht, ich hätte viel lieber weiterhin ein bis dahin (als Bayern-Fan) wirklich toll anzuschauendes Spiel gesehen. Aber mir fällt auch keine bessere Lösung ein, was die beiden Mannschaften nach Wiederanpfiff hätten machen sollen.
Und tatsächlich wäre die Situation noch viel schwieriger gewesen, wenn der Zwischenstand nicht so eindeutig gewesen wäre. Was hätten sie dann machen sollen? Wäre dann dasselbe "Zeichen" gesetzt worden, wäre das eindeutig zu Lasten einer Mannschaft gewesen. Und dass am Ende die Abschlusstabelle durch sowas verzerrt wird, will man erst recht nicht. Selbst wenn jetzt z.B. die Bayern (bei einer knappen Hoffenheimer Führung als Zwischenstand) ob des Verhaltens der eigenen Fans demütig auf die Punkte verzichtet hätten, hätte man damit nicht nur sich selbst bestraft sondern zugleich Mannschaften wie Schalke oder Wolfsburg, die mit Hoffenheim um die Europa League Plätze konkurrieren. Und im Falle eines Spielabbruchs wäre es eben auch zu dieser Bestrafung unschuldiger Mannschaften und deren Fans gekommen.
Und da sind wir wieder beim Punkt: Um solche Szenarien zu vermeiden, fällt mir dann letztlich auch nicht viel mehr ein als dass dann mal Auswärtsblöcke gesperrt werden müssen.
1. Auch wenn Hopp 100 andere zweifelsfrei tolle Projekte finanziert, darf man trotzdem Kritik am 101. üben. 2. Es gab in der Vergangenheit sicher andere vergleichbare Fälle, bei denen weniger konsequent gehandelt wurde und auch die öffentliche Empörung nicht so groß war.
In vielen anderen bin ich aber nicht dabei, u.a.:
zu 1. Diese Kritik muss sich auf die Sache beziehen, persönliche Beleidigungen sind völlig daneben (was wiederum ebenso bei jemandem gelten würde, der keine 100 tollen anderen Projekte finanziert). zu 2. Daraus abzuleiten, dass man selbst doch jetzt bitte auch nicht bestraft werden darf, ist Blödsinn. Wenn ich mein Auto ins Halteverbot stelle und einen Strafzettel bekomme, muss ich den zahlen - egal ob gleichzeitig anderswo 100 andere Falschparker aus welchem Grund auch immer kein Knöllchen bekommen haben. 3. Überhaupt habe ich ein Problem mit dem Begriff der "Kollektivstrafe". Das klingt so als würden Unschuldige bei Wasser und Brot eingebuchtet. Was tatsächlich passiert ist, dass man einer Gruppe den Zugang zu einem Freizeitvergnügen verwehrt, weil man nicht garantieren kann, dass ansonsten etwas aus dem Ruder läuft. Ja, das betrifft auch Unschuldige, aber wie soll es sonst gehen? Um im Bild des Straßenverkehrs zu bleiben: Wenn in einer Straße immer wieder Verkehrsregeln übertreten werden und die Versacher nicht auszumachen sind, dann muss ich eben auch als vorbildlicher Autofahrer damit leben, wenn die Straße mit Rücksicht auf die Anwohner gesperrt wird und ich künftig außenrum fahren muss. Zurück zum Fußball: Wenn sich jetzt der arme gebrechliche Sinsheimer Rentner, der seit 50 Jahren BVB-Fan ist und zu keinem anderen Auswärtsspiel in der Saison mehr fahren kann, in einem Leserbrief über diesen Ausschluss beschwert, habe ich Verständnis dafür. Das habe ich aber definitiv nicht, wenn es Vermummte im Stadion auf genau die Art und Weise machen, weshalb es diese Strafe gibt - inkl. besagter persönlicher Beleidigung eines Einzelnen und Störung dessen, wie tausende andere das Spiel erleben möchten.
Zur grundsätzlichen Bewertung des Hoppschen Engagements in Hoffenheim:
Ja, auch ich finde das nicht gut. Aber wie schon von manch Vorredner geschrieben: Vermutlich würde auch ich die Sache anders bewerten, wenn ein Sandhäuser ein paar Milliönchen von seinem Vermögen in seinen Heimatverein steckt. Im Gegensatz zu manchen Mäzenen in ausländischen Ligen sehe ich weiterhin zumindest auch positive Begleiterscheinungen wie eine deutliche Unterstützung der Jugendarbeit der regionalen Vereine. Und wenn man die Wettbewerbsverzerrung durch die zugeschossenen Millionen kritisiert, dann ist das kein einmaliger Tabubruch - anderswo passiert das durch Zuschüsse von Städten und Gemeinden oder durch Benefizspiele, die Verein X macht, um Traditionsverein Y zu retten. Man darf das Projekt also kritisieren, sollte aber dabei die Kirche im Dorf lassen.
Und wenn wir es in der zeitlichen Entwicklung sehen: Ja, auch ich würde das Rad beim Fußball gerne 20 Jahre zurückdrehen, als die Kommerzialisierung zumindest noch nicht so weit war und von vergleichbaren Geldgebern noch nichts zu sehen war. Nur: Wenn wir schon dabei sind, würde ich gerne noch weitere 15 Jahre zurückgehen. Denn z.B. die Veränderungen, die rund um das Bosman-Urteil Mitte der 90er Jahre entstanden sind, empfinde ich als deutlich dramatischer und haben vieles von dem verändert, wie ich den Fußball noch in meiner Kindheit kennengelernt habe. Und schon der war ein ganz anderer als der Fußball, den mein Vater in seiner Kindheit gekannt hat. Die Zeiten ändern sich, ob es mir passt oder nicht.
Gehen wir auch dazu nochmal weg vom Fußball: Ich mag z.B. nicht die großen Kinotempel, die in den letzten Jahrzehnten aus dem Boden gestampft wurden. Auch wenn die Sitze unbequemer, der Ton weniger klar war: Das kleine Sandhäuser Kino direkt vor der Haustüre war mir viel lieber. Das gibt es nun nicht mehr. Stelle ich mich deshalb nach Wiesloch oder in die Bahnstadt und brülle Beleidigungen gegen die dortigen Investoren der Filmpaläste? Letztlich muss ich das akzeptieren und einsehen, dass die Mehrheit v.a. der jüngeren Generation das nicht dramatisch oder sogar besser findet - und am Wochenende dorthin strömt oder eben auch ins Stadion nach Sinsheim.
Zitat von wolf im Beitrag #42Was macht eigentlich die Genesung von Karl ?
An den musste ich die letzten Wochen auch öfter denken. In derselben Phase vor ziemlich genau einem Jahr hat Karl unserem Mittelfeld wertvolle Stabilität gegeben. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, hat er aber einen Rückschlag im Regenerationsprozess erlitten und es ist nicht sicher, ob er überhaupt in dieser Saison noch zurückkommt.
Ansonsten geht es auch mir so, dass ich nicht so recht weiß, wie ich das heute einschätzen soll:
- Fortsetzung der deprimierenden Leistungen der vergangenen Wochen mit einem Punkt, der nur durch zwei aus Bochumer Sicht unnötige Elfmeter zustande gekommen ist ODER - im Gegensatz zu den 4 Spielen vorher (in denen die Gegner ja auch nicht haushoch überlegen waren) endlich mal wieder das Spielglück auf unserer Seite, ein Punkt durch und für die Moral und zugleich der Umschwung zum Besseren
"Zuhause den Fernseher anbrüllen" ist das Stichwort:
Richtig, genau das mache ich bei so ziemlich jedem Spiel, das ich am heimischen TV verfolge, i.A. alleine oder mit maximal 2 Mitzuschauern. Wenn Gnabry gekonnt 4 Gegenspieler stehen lässt und den Ball dann elegant in die Ecke schiebt, rutscht mir vielleicht auch mal ein kurzes Lob raus. V.a. rege ich mich aber auf, wenn dann Lewandowski bei der nächsten Aktion den Ball vorbeidrischt - selbst wenn die Bayern 3:0 führen, er an allen 3 Toren beteiligt war und mir völlig klar ist, dass ich selbst in derselben Aktion nichtmal in Ballnähe gekommen wäre. Macht das nicht fast jeder so? Oder stehen andere 90 min fahneschwenkende und dauersingend neben der heimischen Couch?
Für diejenigen, für die das Gemeinschaftserlebnis mit v.a. den aktiven Fans ein wesentliches Element des Stadionbesuchs ist, ergibt sich dort eine völlig andere Situation, dann wird gesungen und supportet.
Ebenso wie viele andere gehe ich aber hauptsächlich ins Stadion, weil man einfach näher und originaler am Geschehen ist - so wie ich auch nochmal was anderes ist, das Brandenburger Tor oder den Feldberg in echt zu sehen als im Fernsehen. Ich brauche dafür aber weder viele Leute um mich herum, noch hüpfe ich dann vor Begeisterung über die Berliner Straßen oder durch den Schwarzwald. Für mein eigenes Stadionerlebnis macht es auch keinen großen Unterschied, ob ich neben 10.000 lautstark supportenden Fans stehe oder ob die Tribünen weitgehend leer sind. Im Endeffekt interessiert mich ebenso wie vor dem heimischen TV das Spiel selbst, und das verarbeite ich dann hier und dort auch kaum anders.
Nebenbei ist dieses Knottern, Nörgeln, Meckern oder wie auch immer man es nennen will (natürlich innerhalb eines gewissen Rahmens und ausdrücklich OHNE persönliche Beleidungen), viel eher Fußballkultur/-tradition als Vorsänger, Banner, Fahnen, Fangesänge, Choreos. Schaut euch z.B. "Das Wunder von Bern" an oder geht an einem Sonntag auf einen von tausenden Kreisligasportplätzen. Dort ist es dann auch völlig normal, dass der vorher noch enorm echauffierte Mittfünfziger nach Spielende ein Bier mit dem Stürmer trinkt, der kurz zuvor die Chance auf das Siegtor versiebt hat - eben weil es für beide letztlich "nur" Fußball ist und klar ist, dass die Emotionalität beim Spiel nicht persönlich gemeint ist.
Und wer die eigene Mannschaft kritischer beurteilt als den Gegner, ist nebenbei auch mit ziemlicher Sicherheit immun gegen das, was mich am anderen extremen Rand viel mehr stört: Wenn nämlich mit der rosaroten Vereinsbrille sämtliche Spieler mit anderen Trikots schon beim Verlesen der Mannschaftsaufstellung als A... ausgemacht werden oder die vermeintlich bösartigen Strukturen anderer Vereine und deren Führungsfiguren so verunglimpft werden, dass ein Fußballspiel wie heute in Sinsheim denn wirklich fast kaputt gemacht werden kann.
Ich gönne jedem ein lautstarkes Anfeuern der eigenen Mannschaft, Fahnen, Banner... - und dem Verein und der Mannschaft tut das sicher gut. Nur möge man bitte auch nicht den sitzenden, schweigenden, oftmals auch knotternden Fans das Existenzrecht im Stadion absprechen oder vorschreiben, wie sie sich dort zu verhalten haben. Denn auch und gerade unter diesen sind oftmals seit vielen Jahrzehnten treue Fans, die mit dem Herzen an ihrem Verein hängen.
Zitat von freibeuter im Beitrag #17Ich würde es gegen den KSC mit Frey für Paurevic, Gislason für Scheu und Türpitz für Halimi versuchen.
Genau diese Änderungen hätte ich auch gerne. Leider wäre ich trotzdem nicht überzeugt, dass dadurch plötzlich alles viel besser wäre, zumindest die Hoffnung auf etwas mehr Impulse aus dem Mittelfeld wäre aber da. In jedem Fall wird das durch die Auftritte und Ergebnisse der letzten 3 Spiele gegen den KSC nun ein echtes 6-Punkte-Spiel.
Zitat von freibeuter im Beitrag #9Wenn Diekmeier mit geht, muss eben ein anderer hinten absichern.
Und zwar einer, der schneller ist als Paurevic, der zumindest in dieser Situation dort stand und im Laufduell keine Chance hatte. Womit wir wieder bei Gislason wären.
Zitat von Chesd333ddd im Beitrag #11Die Wechsel waren richtig, allerdings sind diese leider komplett verpufft.
Zugegeben auf sehr bescheidenem Niveau, aber mit der Hereinnahme von Gislason und Frey habe ich uns gestern etwas besser gesehen, da kam öfter als zuvor zumindest mal eine Andeutung von Torgefahr zustande.
Die Formation, die um die 70. Minute auf dem Platz war, evtl. noch Halimi statt Engels, scheint mir derzeit das beste zu sein, was unser Kader hergibt. Natürlich spielen wir auch damit nicht jeden Gegner schwindelig. Zusammen mit dem notwendigen Einsatz sollte es aber hoffentlich reichen, in den nächsten Spielen die notwendigen Punkte zusammenzubekommen.
Für eine Umstellung im Mittelfeld müsste man nicht unbedingt einen Stürmer opfern. Nehmen wir z.B. mal einen möglichen Tausch Paurevic - Gislason. Dann könnten Linsmayer und Taffertshofer eher zentral und eher defensiv, Gislason und Halimi eher außen und eher offensiv spielen. Es muss ja auch nicht immer völlige Symmetrie herrschen - warum sollten also z.B. nicht Gislason und Halimi ihre Rollen auf ihren jeweiligen Seiten etwas unterschiedlich interpretieren?
In den letzten beiden Spielen haben mir doch jeweils über weite Phasen die offensiven Akzente gefehlt, da würde mir die eine oder andere Umstellung gefallen. Klar wäre es ein gewisses Risiko, dass die defensive Stabilität etwas leiden könnte, das würde ich aber eingehen. Denn ansonsten sehe ich für Freitag das Risiko, dass wir zwar defensiv wieder gut dastehen, dass uns aber nicht viel einfällt, falls Heidenheim aus wenigen Chancen doch irgendwann das erste Tor erzielt.
Und wie schonmal geschrieben: Ein gewisses Risiko haben wir Stand jetzt z.B. dann, wenn Diekmeyers Vorstöße abgefangen werden und der Gegner einen Konter über unsere rechte Seite spielt. Da hat mir Gislason zur Absicherung immer gut gefallen und als eigentlich offensivere Variante letztlich auch unserer Defensive gut getan.
Jetzt mal vom Elfmeter abgesehen bin ich mit Paqaradas Auftritten in dieser Saison auch mehr als zufrieden, genauso wie mit unserer gesamten Viererkette und dem Torhüter hintendran. Die 5 haben fast komplett durchgespielt - wir gehören zu den Mannschaften mit den wenigsten Gegentoren, die Außenverteidiger schalten sich mit Flankenläufen ins Offensivspiel ein und unsere Innenverteidiger sorgen bei Standards für Gefahr vor dem gegnerischen Tor. Unsere Defensive gehört zum besten, was die 2. Liga zu bieten hat.
Nicht wirklich überzeugt bin ich hingegen von unserem Mittelfeld. Die aktuelle Formation erscheint mir weder taktisch noch personell die Ideallösung zu sein, Sieg in Osnabrück hin, Niederlage in Nürnberg her. Von Gislason, Türpitz oder Biada könnte ich mir hier neue Impulse vorstellen.
Letzteres zum einen, weil man im heutigen Spiel generell das Gefühl hatte, wir können 5 Stunden spielen und schießen trotzdem kein Tor. Selbst wenn der Elfmeter rein wäre, hätte ich nicht wirklich an eine Aufholjagd geglaubt.
Und zum anderen, weil Paqarada kein guter Elfmeterschütze ist. Dass er in dem Moment die Verantwortung übernimmt, werfe ich ihm trotzdem nicht vor. Denn das Problem ist scheinbar, dass wir entweder keinen besseren Schützen haben (dann müssen wir wohl mindestens bis zum Sommer damit leben) oder er noch nicht ausgedeutet ist/ sich nicht traut den Ball dann zu schnappen (dann sollte genau das im nächsten Training dringlichst geklärt werden).
Wenn ich richtig rechne, haben wir in der Hinrunde gegen die aktuellen Top 3 genau so viele Punkte geholt wie gegen die aktuell 3 Letztplatzierten. Unsere deutlichste Niederlage (nach meinem Eindruck zugleich die verdienteste) gab es beim jetzigen Tabellenzwölften, den klarsten Sieg beim jetzigen Tabellenvierten.
Ich hätte das vor der Saison nicht erwartet, die Liga erscheint mir aber so ausgeglichen wie nie seit Beginn unserer Zweitligazugehörigkeit. Über Sieg oder Niederlage entscheiden oft Kleinigkeiten, Tagesform, Millimeterentscheidungen (meines geliebten Videobeweises) und etwas Glück. Dass wir am Ende im oberen Drittel mitmischen kann ich mir deshalb ebenso vorstellen wie dass es dumm läuft und nochmal richtig in den Tabellenkeller geht. Insofern ist mein aktueller Blick auch ganz auf die 40-Punkte-Marke gerichtet.
Das dürfte wohl das erste Spiel sein, das wir dank eines selbst verschossenen Elfmeters gewonnen haben.
Oder hätte Kühn auch dann gelb sehen müssen, wenn Paqarada den ersten Versuch versenkt hätte? Dass es für diese Bewegung von der Linie weg eine Karte gibt, war mir neu - und ich finde es eine seltsame Regel. M.E. wäre es Strafe genug, dass der Elfmeter wiederholt werden muss, falls der Schütze nicht getroffen hat.
Dass der Schiedsrichter aber prinzipiell diese Bewegung, mit der sich Kühn einen unerlaubten Vorteil verschafft hat, bemerkt und darauf reagiert, finde ich sehr gut - und das ist an der Stelle alles andere als selbstverständlich. Auch die Unart, dass oft schon 2-3 Spieler in den Strafraum gelaufen sind in dem Moment, in dem der Schütze den Ball berührt, wird ja meist übersehen.
Zitat von Rec im Beitrag #5Mich fuchst das unglaublich, und ich nehme da meine Mannschaften gar nicht aus.
Richtig. Im Prinzip ist es so weit, dass ich mich schon wieder umgekehrt ärgere, wenn sich der eigene Spieler bei einer möglichen Kontersituation des Gegners oder bei eigener Führung kurz vor Schluss NICHT vor den Ball stellt, um erstmal den Freistoß des Gegners zu blockieren. Das deshalb, weil es ja alle machen und weil es vom Schiedsrichter bis zu einem gewissen Maß toliert wird.
Unter dem Strich wäre es mir aber 1000x lieber, das würde nicht mehr toleriert. Hier könnte man Regeln sehr konsequent formulieren und auch einhalten. Warum nicht einfach Gelb, sobald nach einem Pfiff des Schiedsrichters/ Freistoßentscheid ein Spieler der gegnerischen Mannschaft...
a) überhaupt nochmal den Ball berührt (ausgenommen er gibt ihn sofort und eindeutig zurück/ zum Ort der Freistoßausführung - was er nur dann tun wird, wenn es für sein eigenes Team schnell gehen muss) b) sich nicht sofort aus dem Bereich von 9,15 m um den Freistoßpunkt herum entfernt
Ich bin mir ganz sicher, dass das der Gesundheit der Spieler sehr förderlich wäre: Die Anzahl der Mittzwanziger, die in den letzten 10 Spielminuten im Frequenzbereich der Schiedsrichterpfeifen erschreckende Hörschwächen aufweisen, würde sicher sehr plötzlich ganz dramatisch abnehmen. Und auch die Reaktionszeiten würden sehr schnell deutlich unter der Sekunde liegen, in der die Spieler aktuell nach dem Schiedsrichterpiff den Fuß gar nicht mehr anhalten können, bevor er doch nochmal den Ball antippt und aus der Freistoßzone befördert.
Zitat von Don Jorge im Beitrag #63Letztendlich wird sich für ihn halt die Frage stellen, was er will. Ohne Probleme könnte er einen neuen Arbeitgeber in England finden, dort zahlt man ja bis weit in die 3. Liga herunter mehr als bei uns. Nur: Bei uns kann er noch nebenbei seine Model-und-Werbekarriere befeuern, das dürfte woanders nicht so leicht machbar sein.
Gerade in diesem Gesamtpaket würde ich mir im Gegenteil vorstellen, dass die englische Liga mit internationaler Strahlkraft und ein größerer Verein/ Ort als Sandhausen attraktiv sein könnten.
Ich würde Rurik aber auch gerne weiterhin bei uns und auch mal wieder auf dem Platz sehen. Das Zusammenspiel mit Diekmeier auf der rechten Seite hat mir immer gut gefallen. Und da denke ich nicht nur an die unmittelbare Ergänzung in der Offensive, sondern insbesondere daran, dass sich mit Gislasson auch ein schneller Spieler zum Absichern etwas zurückfallen lassen konnte, wenn Diekmeier nach vorne gestoßen ist.
Denn so schön und wichtig Diekmeiers Vorstöße auch sind: Wenn es diese Absicherung nicht gibt, dann sind wir in diesen Momenten auch anfällig. So haben wir in den letzten Monaten - ohne Gislasson - auch das eine oder andere Tor kassiert, zuletzt den 2:2-Ausgleich gestern.
Ja, ein gerechtes Unentschieden. Und ja, man kann heute ebenso wie insgesamt mit den letzten Monaten bzw. dem gesamten Kalenderjahr 2019 sehr zufrieden sein. In den Zeiten der 3-Punkte-Regel wäre andererseits ein Sieg auch mal wieder ganz schön gewesen, so ist es nach unten hin nach wie vor recht eng.
Auch wenn es nicht immer so laufen wird wie im Frühjahr 2019: Dass die Mannschaft stark genug ist, hoffentlich kämpferisch genug bleibt und somit die noch fehlenden Punkte nach der Winterpause zügig zusammensammelt, dafür kann man zuversichtlich sein. Im Stadion werde ich das leider erst ab März wieder selbst erleben können, da es die DFL auf wundersame Weise mal wieder geschafft hat, die nächsten 2 Heimspiele genau auf die Termine zu legen, die bei mir an den jeweiligen Wochenenden anderweitig blockiert sind.
Die Liga scheint tatsächlich ausgeglichener zu sein als ich das vor Beginn der Saison gedacht hätte. Ich sehe das mit gemischten Gefühlen: Oben kann sich keiner absetzen, die Mannschaften unten sammeln hingegen immer wieder ihre Punkte. Trotz unserer guten Vorrundenausbeute haben wir da noch keinen beruhigenden Vorsprung. Könnte darauf rauslaufen, dass man wie vor 2 Jahren am Ende wieder 41 Punkte braucht, um über dem Strich zu stehen.