Auf der einen Seite hatte Rurik nach der WM mit dem ganzen Instagram-Hype zu kämpfen, bei dem ich nicht weiß, wie sehr ihn dies in andere Sphären hat abheben lassen. Die letzte Saison spielte er trotzdem sehr ordentlich, auch wenn er nie ein Goalgetter war.
Welcher Aspekt bezüglich seinem Leistungsabfall viel naheliegender ist: Die Krebserkrankung seiner Mutter muss ihn schwer belastet haben, besonders wenn man wie er, einen engen Kontakt zu seiner Familie pflegt. Unter dieser Belastung war er sicher nicht mehr in der Lage im harten Fußballbusiness seine volle Leistung zu bringen. Es muss die Hölle für ihn gewesen sein, abseits seiner Mutter seine Profilaufbahn fortzusetzen. Einen solch kritischen Artikel hätte ich jetzt auch nicht erwartet, da muss man den Menschen hinter dem Spieler sehen und seine privaten Herausforderungen, die ihn Kraft kosteten und nicht nur einfach nackte Zahlen präsentieren. Das hat Rurik nicht verdient.
„Macht keinen Sinn mehr, Spiele zu verlieren." (Horst Hrubesch)
Bei Facebook kommt die Überschrift "Schönheit schießt keine Tore" jetzt auch noch zu Ehren. Das muss in der Tat nicht sein..
Interessant wäre jetzt, was vorgefallen ist, bis die schon relativ frühe Entscheidung, nicht zu verlängern, stand. Oder was Rurik zur Entscheidung sagt. Die Meldung mit der Mutter war im April, aber wenn sich das über Monate hingezogen hat, ist es natürlich in der Tat verständlich, nicht den alten Rurik erlebt zu haben. Der natürlich auch nicht ausgeklammert werden kann im Bericht...
Schon alleine diese Überschrift ist das Letzte. Man stelle sich vor, es würde um eine Frau gehen, die in der freien Wirtschaft arbeitet und ein Journalist würde bei ausbleibendem Erfolg schreiben "Schönheit bringt keine Gewinn" - da wäre vermutlich der Aufschrei groß. Gislasons Aussehen immer wieder in Verbindung mit seinem Beruf als Fußballspieler zu erwähnen ist beschämend. Besonders wenn man, wenn es schlecht läuft, hämisch darauf rumreitet.
Lieber Herr Brück, wir hier im Forum sind selten einer Meinung, doch in diesem Falle schon: Ihr Artikel über Rurik Gislason ist verletzend und wird seinen Leistungen/Verdiensten nicht gerecht. Sie haben sicherlich keinen einfachen Job. Würde jeder Beitrag hier im Forum so zerrissen werden wie Ihr Artikel, würden wir nicht mehr fertig. Fehler passieren, man geht mal zu weit - völlig normal und menschlich. Größe liegt darin, sich Fehler einzugestehen, wenn möglich, zu korrigieren und "Entschuldigung" sagen zu können. Daher lautet mein Vorschlag: Veröffentlichen Sie doch einen weiteren (positiven) Beitrag zu Rurik Gislason, in welchem seine Leistungen und Verdienste für den SVS gewürdigt werden. Für die sportlichen Verdienste empfehle ich u.a. die Lektüre der letzten Beiträge in diesem Faden. Einen weiteren Punkt würde ich gerne ergänzen: "Ruriks Schönheit", die Sie im Artikel eher mit Häme schmücken, hat auch den SVS "sexier" gemacht. Auch WIR bekamen dadurch medialen Hype, der uns auf dem Weg fort vom "Graue-Maus-Image" geholfen hat. Das ist in meinen Augen nicht zu unterschätzen! Dass WIR in dieser Hinsicht noch viel Arbeit haben, steht auf einem anderen Zettel. Es geht eher darum, dass der Hype um Rurik auch für uns ein Erfolg aus Sicht des Marketings war.
Bitte denken Sie über meinen Vorschlag nach. Dadurch würden Sie sicherlich vielen SVS-Fans aus der Seele schreiben und #sexyrurik hätte ein "Abschlusszeugnis", das er sich verdient hat ;-).
Fakt ist das Rurik einen neuen Vertrag nach der WM unterschrieben hat. Er gehörte sicherlich zu den Top Verdienern und hat nicht die Leistung gezeigt die man von einem Mann wie ihm erwarten konnte. Interesse am SV? Null!! Von daher finde ich den Bericht der rnz sehr gut! Und das der Vertrag nicht verlängert wurde ist verständlich!
Er hat ein bisschen Glanz zum SV gebracht nicht mehr und nicht weniger. Er hatte eine halbe Saison in der er stark war. Das wars....
@Legende10: Mich stört vor allem diese Häme in Verbindung mit seinem Aussehen. Finde ich weder bei Frauen gut noch bei Männern. Er war lange Zeit ein Leistungsträger und hat spielerischen Glanz ins SVS-Spiel gebracht. Sein Aussehen ist mir persönlich dabei völlig egal. Und wenn die Leistung oder die Einstellung nicht mehr gestimmt hat, dann ist das schade und von mir aus auch eine kritische Betrachtung wert aber nicht in dieser Art und Weise.
Mir hat Gislasons Spielweise, v.a. in Kombination mit Diekmeier auf rechts, immer gut gefallen. Auch an seinem Einsatz auf dem Platz hatte ich nie was auszusetzen. Aus Jux und Dollerei wird ihn Koschinat aber andererseits auch nicht draußen lassen, vermutlich drängt er sich im Training nicht unbedingt auf, und mit der aktuellen Startelf läuft es ja inzwischen auch wieder richtig gut. Da der Trainer wohl auch mittelfristig nicht mit dem Spieler plant und Rurik bestimmt einen hochdotierten Vertrag hat, kann ich es absolut nachvollziehen, dass man nicht verlängern möchte, so schade ich das persönlich auch finde.
Woran liegt es nun, dass es seit einigen Monaten nicht mehr passt? Persönliche unglückliche Umstände wurden ja schon genannt. Ich könnte mir vorstellen, dass es darüber hinaus noch andere Aspekte gibt, beginnend vielleicht mit der versuchten Umschulung Ruriks zum Mittelstürmer: Der Trainer sieht das als Maßnahme zur Förderung und Forderung, der Spieler eher als Zeichen mangelnden Vertrauens, die Leistung nimmt auf der ungewohnten Position ab, zugleich überzeugen dort die Mannschaftskollegen, dadurch geht etwas die frühere Leichtigkeit verloren, Routineabläufe gehen nicht mehr so einfach von der Hand. Der Trainer sieht ein Motivationsproblem, unbewusst entsteht das im Lauf der Zeit dann vielleicht auch... Eine vergleichbare Situation beschreibt z.B. Miro Klose für seine Zeit bei Bayern unter van Gaal (mit der versuchten Umschulung zum 10er). Sowas kann also in den "besten Familien" vorkommen. Denn dass Klose ein klasse Stürmer und van Gaal ein großer Trainer waren, wird kaum jemand bestreiten - in der Kombination hat es aber mittelfristig einfach nicht gepasst.
Nun ist aber der letzte Absatz sehr spekulativ. Festhalten kann ich im Prinzip nur, dass ich die Trennung zwar nachvollziehen kann, Gislason aber in den vergangenen Jahren immer gerne im SV-Trikot gesehen habe und ihm für die Zukunft alles Gute wünsche. Auch in der Presse sollte man m.E. darüber hinaus keine Spekulationen über Dinge anstellen, die nur die direkt beteiligten Personen beurteilen können - und wo deren Meinungen dann vermutlich auch auseinandergehen würden.
Seinen Ruhm hat er durch sein aussehen erlangt und die Vorteile daraus gezogen. Was verständlich ist. Aber deshalb finde ich auch das man das so schreiben kann denn die Vorteile daraus hat er dankend angenommen. Genau mit Diekmaier war er gut. Das war ein halbes Jahr.
Niemand möchte einem Journalisten vorschreiben, was er zu schreiben hat und was nicht (wobei ich davon überzeugt bin, daß gerade das oft passiert...), aber einen gewissen Standard kann man voraussetzen! Das, was Brück mit dem Artikel abgeliefert hat, ist kein ernst zu nehmender Journalismus, das ist Boulevardstil und wäre bei Bild der Frau vielleicht angebracht, nicht aber im Sportteil einer (ernst zu nehmenden? Mit so einem Artikel wohl kaum... ) Tageszeitung. Man kann und darf Kritik üben, das was Brück hier gislason alles vorwirft, sind zum großen Teil Mutmaßungen und Unterstellungen und zu einem nicht unerheblichen Teil auch schlichtweg Lügen: was hat sich gislason geleistet, um so einen Artikel zu bekommen? Genau: mutmaßlich nichts, außer, dass er aufgrund fortgeschrittenen Alters und privater Probleme den Anschluß verloren hat, alles andere wissen wir nicht und Brück sicher auch nicht. Das rechtfertigt so einen Artikel nicht und die Tatsache, daß Gislason momentan gerade in einer schwierigen Situation ist, macht ihn nach wie vor nur eines (da wiederhole ich mich gern): widerlich und schäbig! Mich würde mal interessieren, wenn ein Journalist dich, legende10, so oberflächlich angehen würde in einem Artikel in der rnz, die Krokodilstränen wären vermutlich gigantisch und jetzt komm mir nicht mit dem Geschwafel hohes Gehalt und Person der Öffentlichkeit, das so Typen wie du gern anbringen: auch Einkommensmillionäre haben das Recht, ordentlich behandelt zu werden! Brück kann die Leistung von Gislason auf dem Platz kritisieren (macht er zwar, aber auch da sind seine Kritikpunkte einfach nur lächerlich bis falsch), alles andere geht ihn und uns nichts an!
Zitat von Mollero im Beitrag #84Einem Journalisten zu empfehlen, was und mit welcher inhaltlichen Ausrichtung er schreiben soll, is' so'n Ding.
Da hast du recht. Einseitige, reißerische Berichterstattung einfach unkommentiert hinzunehmen, is aber aber auch so'n Ding. Herr Brück beleuchtet in der Beuerteilung eines Spielers (ja, das sind oft auch Menschen) nur die schwarze Seite. Es gibt jedoch auch eine weiße Seite...und die Wahrheit? Naja, nach meiner Erfahrung ist sie häufig grau. Unter guter Berichterstattung verstehe ich, dass beide Seiten beleuchtet werden und dabei möglichst wenig eigene Meinung einfließt. Beides kann ich in diesem Artikel von Herrn Brück nicht erkennen. Wer frei von Fehlern ist, werfe bitte den ersten Stein. Daher möchte ich Herrn Brück nicht an den Pranger stellen, sondern wünsche mir einfach mehr Objektivität und Sachlichkeit, insbesondere, wenn es um die Beurteilung von Spielern/Trainern (Menschen!) geht. Mir selbst gelingt das häufig auch nicht, möchte aber daran arbeiten. Zum Glück bin ich kein Journalist, was nicht despektierlich, sondern eher anerkennend gemeint ist, da der Job echt nicht einfach ist.
Ich drehe es einfach mal rum: "Spieler XY schießt keine Tore. Hässlich ist er auch noch." Eigentlich dasselbe. Eine "sehr gute" Kritik? Und wie bitte bemisst man das Interesse eines Spielers am SV? Wie viel Interesse haben denn Peña-Zauner, Dieckmann, Verlaat und Karl auf der einen Seite? Wie verbringen die denn ihre Freizeit? Oder Nauber, Behrens und Zhirov auf der anderen?
Die Leistung eines Spielers auf dem Platz ist das Hauptkriterium. Das ist diskutabel genug. Ob und wie sich Gislason im Training reingehängt oder gegenüber der Mannschaft verhalten hat, ob und wie er sich verändert hat, das können wir nicht beurteilen. Es ist jedenfalls (bis auf das Revangefoul) nichts Negatives nach außen gedrungen, das auch nur ansatzweise Hand und Fuß hätte. Wieviele Follower er hat, das kann uns auch wurscht sein. Also alles keine Argumente, um den Stab über ihn zu brechen.
_______________________________________ "Ich glaube mich dunkel zu erinnern, dass ich schon mal irgendwo irgendwas gesehen habe, was mich annehmen lässt, dass die Nummer hier in die Hose geht..."
Er hat die weiße und schwarze Seite von ihm in dem Artikel hervorgehoben. Die weiße war das er sympathisch war als er zum SV kam. Die schwarze ist das er abgehoben ist als er ging. Die RNZ weiß und hört mehr als wir hier von daher sind das keine Mutmaßungen.
Wenn du das so glauben willst, so werde ich dich nicht dran hindern.
Ich für meinen Teil halte vieles davon nach wie vor für Mutmaßungen, inhaltlich nicht ausgewogen und für keinen guten Stil, so mit ihm abzurechnen.
_______________________________________ "Ich glaube mich dunkel zu erinnern, dass ich schon mal irgendwo irgendwas gesehen habe, was mich annehmen lässt, dass die Nummer hier in die Hose geht..."
Auch der SWR schießt deutlich gegen Rurik Gislason.
[SWR] : ......Diese Überzeugung hatten die Sandhäuser zuletzt bei Rurik Gislason, dem 53-maligen Nationalspieler Islands, über Bord geworfen. Der Stürmer wurde aus Nürnberg geholt und avancierte gleich zum Spitzenverdiener. Doch das viele Geld schoss keine Tore. Drei Treffer in 55 Zweitliga-Spielen für den SVS lautet die dürftige Bilanz für Gislason. Vielleicht hat der sympathische Mann aber auch den plötzlichen WM-Ruhm nicht verkraftet. Bei der Fußball-WM 2018 in Russland wurde er durch seine Einwechslung beim Argentinien-Spiel in den sozialen Medien zum Frauenschwarm mit dem eigenen Hashtag #sexyrurik. Die Zahl seiner Instagram-Anhänger schnellte von 30.000 auf 1,3 Millionen. Aktuell sind es nur noch 837.000 Follower. Doch dafür kann sich der Isländer nichts kaufen. Fußball in Sandhausen bedeutet eben: Aue statt Argentinien. Männel statt Messi. Das hat Gislason offenbar nicht verinnerlicht. Also lässt der Klub seinen Vertrag Ende Juni auslaufen.
Schmerzhafte Nadelstiche
Dieses Verhalten ist konsequent. Der Fehler wurde korrigiert. Der SV Sandhausen steht eben nicht für Glitzer und Glamour. Der Klub vor den Toren Heidelbergs steht vielmehr für ehrliche Arbeit, Kontinuität an der Vereinsspitze und Besonnenheit. Mit diesen Tugenden hat der Verein auch in dieser Saison seinen scheinbar übermächtigen Gegnern immer wieder schmerzhafte Nadelstiche versetzt. Wie seinerzeit David dem Riesen Goliath.
Sandhausen ist für mich eine kleine Heldengeschichte.